Mentale Strategien – Zeit zum (los) Schreiben finden!

Eigentlich habe ich keine Zeit diesen Beitrag zu schreiben...

Es ist Donnerstagnachmittag. Übermorgen muss der Beitrag eingereicht sein. Ich habe die Blogparade „Endlich Zeit zu Schreiben“ bei Meike soeben entdeckt. So spannend ich das finde: Das schaffe ich nicht. Ausgerechnet jetzt habe ich keine Zeit…

Oder doch? Ist es nicht eine Frage der Priorisierung? Die Ideen sprudeln ja schon.

Ich überlege nicht lange und starte sofort. Alles andere kann warten. Es ist es mir wert. Was kann ich morgen streichen und verschieben? Ich konzentriere mich auf meine mentalen Strategien. Ich werde es schaffen...

Keine Zeit zu Schreiben gibt es (fast) nicht…

...zumindest nicht für mich. Theoretisch. Meine Zeit mit den größten Verpflichtungen ist vorbei. Kein Studium mehr. Keine Prüfungen. Meine 3 Kinder sind erwachsen und leben ihr eigenes Leben. Ich habe jetzt nur noch „normale“ Verpflichtungen wie andere auch: einen Job, einen Haushalt, einen Partner, Freunde, Hobbies, Ausruhen…

Und somit Zeit mir die „Zeit zum Schreiben“ einzurichten, die richtigen Prioritäten zu setzen und das Schreiben nicht immer nach hinten zu verschieben. Theoretisch.

Aber auch ich habe im Alltag nicht immer Zeit (los) zu schreiben. Oder doch?

Ein mentaler Prozess

Um Zeit zum Schreiben zu finden und dann auch wirklich loszuschreiben ist für mich ein mentaler Prozess. Mein Kopf muss dafür bereit sein.

Vor über einem Jahr habe ich meinen Blog „365mentalfit“ gestartet. Seitdem brenne ich für mein Projekt. Es ist zu meiner Leidenschaft geworden: recherchieren, bloggen, vernetzen, Statistiken und all die technischen Herausforderungen. Ich liebe dieses Gesamtpaket.

Obwohl ich sehr gerne schreibe, hatte ich anfangs ziemliche Schwierigkeiten zu starten. Viele Gedanken haben mich mental blockiert:

  • Wie und wo soll ich anfangen?
  • Was ist, wenn der Beitrag nicht gut genug ist?
  • Interessiert sich überhaupt jemand für meine Zeilen?
  • Darf ich meine Ideen offen legen?
  • Ist nicht eigentlich schon alles geschrieben?

Diese Zweifel und Unsicherheiten führten zu einer fehlenden Motivation. Und diese fehlende Motivation habe ich oft hinter „Zeitmangel“ versteckt. Es fand sich immer ein Grund, plötzlich keine Zeit zum Schreiben oder losschreiben zu haben.

mentale Strategien - keine Zeit zu schreiben

Schreibblockaden – nicht losschreiben können

Anfangs wollte ich alles richtig und möglichst perfekt machen. Der innere Kritiker hat mich auf Trab gehalten. Und wenn ich dann Zeit zum Schreiben hatte, gelang es mir meist nicht, einfach loszuschreiben. 

Oft dachte ich, es liegt an meiner Arbeitsweise. So recherchierte ich, wie andere schreiben. Ich versuchte verschiedene Techniken und Tipps, um mich zum Schreiben zu begeistern.

Ich schrieb:

  • täglich 300 Wörter oder eine halbe Stunde
  • morgens vor Arbeitsbeginn
  • in der Mittagspause
  • einen ganzen Tag pro Woche
  • den Beitrag in einem Zug (ununterbrochen) und nutzte jede Minute, bis er fertig war
  • mit Musik oder in völliger Stille
  • im Freien, auf dem Balkon, daheim, in anderer Umgebung

Dieses „verkrampfte“ Schreiben führte dazu, dass ich zunehmend keine Zeit mehr zum Schreiben hatte 😉 Es gab so viele Dinge, die schöner und wichtiger waren.

Mentale Strategien entwickeln

Gelassenheit. Glaubenssätze. Mentaltraining. Selbstvertrauen. Emotionen. Darum geht es in meinem Blog. Mentale Themen.
Irgendwann erkannte ich, dass auch das „Zeit fürs Schreiben finden“ und das Schreiben an sich mentale Angelegenheiten sind. Eine Kopfsache verbunden mit Motivation und Emotionen.

Es ging darum zu lernen, mit Freude zu schreiben oder noch besser mit Leidenschaft. Ich war überzeugt, dass ich dann rund um das Schreiben keine Zeitprobleme mehr haben würde.

So war es dann auch. Ich entwickelte meine persönlichen mentalen Strategien fürs Schreiben und nun habe ich kaum mehr Zeitprobleme. Ich finde Zeit fürs Schreiben und kann endlich problemlos losschreiben.

Neun mentale Strategien 

Hier sind meine mentalen Strategien fürs Schreiben und „Zeit fürs Schreiben finden“:

  1. Werde dir immer wieder bewusst, was deine Motivation beim Schreiben fördert.
  2. Finde deinen eigenen Arbeitsstil zum Schreiben. Nimm Tipps und Tricks von anderen als Anregung, aber versuche sie nie zu kopieren.
  3. Suche und eliminiere Faktoren, die dein Schreiben blockieren und die dich nicht losschreiben lassen.
  4. Finde deinen eigenen Schreibrhytmus. Wenn du fixe Zeiten benötigst, dann plane sie so. Wenn du eher spontan schreibst, dann quäle dich nicht mit fixen Zeiten.
  5. Akzeptiere, dass du nicht immer motiviert bist und dass nicht alle Zeilen gut gelingen. Jeder Mensch hat gute und weniger gute Tage. Und genauso wirst du gute Schreibtage und weniger gute Schreibtage haben.
  6. Regeneriere auch mal vom Schreiben. Jeder erfolgreiche Sportler legt Trainingspausen ein: Zur Regeneration und Erholung für den Körper. Gönne auch du deinem Kopf mal eine Pause vom vielen Denken und Schreiben.
  7. Visualisiere und fühle deine Ziele. Das ist eine klassische Übung aus dem Mentaltraining. Visualisiere deinen fertigen Blogartikel oder dein fertiges Buch. Spüre die positiven Gefühle. So fällt es leichter Zeit zum Schreiben zu finden...
  8. Setze dir realistische und erreichbare Ziele. Auch Etappenziele helfen sehr gut. Diese sind ein Booster für dein Losschreiben.
  9. Feiere deinen Erfolg und deine Glücksmomente. Je grösser deine positiven Emotionen, umso motivierter bist du fürs erneute Schreiben.

Fazit – „Endlich Zeit zu Schreiben“

Mit den oben aufgeführten mentalen Strategien habe ich meine persönliche Schreibroutine gefunden. Ich gehöre eher zu den spontanen Schreiberinnen. Wenn also plötzlich ein „Schreibmotivationsschub“ kommt, dann lege ich los. Wie jetzt bei diesem Beitrag…

Und dann kann es sein, dass ich mehrere Stunden nonstop schreibe. Dann gibt es wiederum Zeiten, da verteile ich das Schreiben auf mehrere Tage und schreibe nur kurze Sequenzen.

Mit meinen mentalen Strategien leide ich aber selten unter „keine Zeit zum (los) Schreiben“. Ich setze meine Prioritäten immer so, dass ich ausreichend Zeit zum Schreiben habe.

Natürlich habe ich das Privileg, dass ich meine Zeit meist recht gut selbst einteilen kann. Und dass ich „nur“ Blogbeiträge schreibe. Beim Schreiben eines Buches sieht es vermutlich noch ein wenig anders aus. Trotzdem bin ich überzeugt, dass mentale Strategien immer eine wichtige Rolle spielen. Und diese wiederum steuern das Zeitmanagement…

ÜBER dIE AutorIN

Grit Schönherr ist Gründerin und Hauptautorin von 365mentalfit. Sie ist Coach für mentale Gesundheit und ausgebildete Mentaltrainerin. Grit ist überzeugt, dass Glück und Erfolg im Kopf beginnen. Sie hilft anderen Menschen zu mehr mentaler Stärke, damit sie ihren Alltag gelassen meistern und ihre Ziele effizient erreichen können.
Mehr über Grit erfährst du hier.

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