Stress. Stress bewältigen. Stress reduzieren. Stress abbauen. Stress vermeiden. Mit Stress umgehen. Stress vorbeugen.
In unserer heutigen Zeit dreht sich viel um Stress. Er wird gerne als die Epidemie der modernen Leistungsgesellschaft bezeichnet.
Aber was ist eigentlich Stress? Was bedeutet Stress für jeden einzelnen von uns? Und vor allem: Was kannst du dagegen tun? Wie kannst du Stress bewältigen?
"Stress hat man nicht, man macht ihn sich.“ Aba Assa (*1974), Essayistin
Eine treffende Erklärung, finde ich. Denn es gibt so viele Situationen, die für alle ähnlich sind, aber auf die jeder einzelne anders reagiert. Die einen können eine Überlastung gelassen nehmen, die anderen reagieren mit körperlichen Symptomen.
Oft entsteht Stress, weil du allen Anforderungen und Wünschen der Umwelt gerecht werden möchtest. Im Grundsatz reagierst du auf Phasen der Anspannung immer mit Stress. Es ist eine natürliche Situation, die du als herausfordernd wahrnimmst und die dich zu Höchstleistungen antreibt.
Wenn du einer Aufgabe gewachsen bist und die Anspannung nur für kurze Zeit ist, dann spricht man von positivem Stress. Für eine kurze Zeit entwickelst du zusätzliche Kräfte. Du bist zuversichtlich, die Herausforderungen zu bewältigen. Beispiele dafür sind sportliche Leistungen im Wettkampf oder eine bestandene Prüfung.
Fühlst du dich aber über längere Zeit überlastest und hast kein Ventil, um die Anspannung abzubauen, dann wird der Stress zur Belastung. Das ist der negative Stress, der in der heutigen Zeit um sich greift. Dein Körper befindet sich dann durchgehend auf einem hohen Stresslevel, was zu körperlichen und psychischen Erkrankungen führen kann. Du kannst nicht mehr bei dir selbst bleiben.
Wie lässt sich Stress bewältigen?
Stressfaktoren können von außen auf dich einwirken, aber ebenso gut können sie selbstgemacht sein. Wichtig ist, dass dein Stress nicht zu einem Dauerzustand wird. Du musst in der Lage sein, die Spirale des Stresses zu durchbrechen.
Lies meinen Beitrag und finde heraus, wie andere ihren Stress bewältigen. 12 Blogger(innen), Unternehmer(innen) und Coaches verraten dir, wie sie mit Stress umgehen.
Rebecca: "Stress ade mit einer Nachrichtenauszeit"
«Wenn ich mich gestresst fühle, liegt das in der Regel nicht allein an den vielen Aufgaben, die ich mir vorgenommen habe. Es kommt hinzu, dass viele negative Gedanken durch meinen Kopf sausen: „Die Zeit läuft mir davon.“, „Ich schaffe das nicht.“ oder „Andere sind viel erfolgreicher als ich.“. Mit der Zeit habe ich herausgefunden, dass ich diesen überflüssigen Gedankenstrudel am wirkungsvollsten bändige, wenn ich achtsamer bin und dafür eine Zeit lang auf alle Formen von Nachrichten verzichte.
Zu so einer Nachrichtenauszeit gehört für mich, auf Social Media zu verzichten. Im besten Fall rauben mir Instagram & Co. Zeit durch Ablenkung und Unterhaltung. Im schlechtesten Fall belasten sie mein Selbstvertrauen. Die Beiträge in den sozialen Medien bringen mich nämlich dazu, mich unbewusst und unaufhörlich mit anderen zu vergleichen. Doch leider kann man diesen Vergleich mit gefilterten Idealbildern nie gewinnen.
Während einer Nachrichtendiät versuche ich zudem auf alle Formen klassischer Nachrichten zu verzichten – also im Fernsehen oder den Online-Portalen der Zeitungen. Die Nachrichten dort sind fast ausschließlich negativ und drücken so auf die Stimmung. Gute Nachrichten oder Informationen, die mir helfen würden, bessere Entscheidungen zu treffen, schaffen es hingegen so gut wie nie in die Medien. Sie werden ja auch nicht so häufig gelesen bzw. angeklickt wie reißerische Schlagzeilen. Wer während einer Pandemie, Wirtschaftskrise oder eines Krieges stundenlang die Nachrichten verfolgt, ist am Ende nicht nur erregt und gestresst, sondern bleibt immer öfter verängstigt und mit einem Gefühl der Hilflosigkeit zurück.
Mein Tipp gegen Stress lautet deshalb: TV und Handy eine Weile ausstellen. Egal, ob für eine Stunde, einen Tag oder eine Woche. Keine Sorge – die Welt dreht sich trotzdem weiter. Und die Zeit, die Du durch die Nachrichtenauszeit gewinnst, kannst Du dann für die Dinge verwenden, die Dir wirklich wichtig sind. Oder einfach in Entspannung und Nichtstun investieren.»
Rebecca bloggt auf frei-mutig.de über Minimalismus, gute Gewohnheiten, unterstützende Finanzen und darüber, sich regelmäßig Auszeiten zu nehmen.
Christof: "Ab nach draußen!"
«Bin ich gestresst oder plagen mich Sorgen, dann geh ich nach draußen, um ein paar oder auch viele Schritte zu machen. Hilft immer! Die meditative Bewegung, die frische Luft oder die wärmende Sonne, die Grün-, Braun- und Blautöne der Natur, die Tiere, die nur das tun, was sie tun müssen – all das ist Balsam für meinen Körper, meine Seele und meinen Geist. Mal folge ich der Pegnitz ein, zwei Stunden stadtauswärts und kehre auf der anderen Uferseite wieder zurück. Mal fahr ich ein paar Bahnstationen raus, um auf der Hersbrucker Alb zu wandern. Mal pack ich ein die nötigsten Klamotten und etwas Proviant in den Rucksack und unternehme eine mehrtägige Tour.
Und wenn der Zeitdruck so groß ist, dass mir für Bewegung die Zeit fehlt? Dann geh ich trotzdem nach draußen und streune durch die Stadt oder spaziere um den Wöhrder See. Danach hat sich der Zeitdruck in frische Luft aufgelöst und kann ich mich den ach so wichtigen Aufgaben mit neuem Schwung widmen.»
Christof Herrmann schreibt Wanderführer und Ratgeber. Auf Einfach bewusst bloggt er über Minimalismus, Nachhaltigkeit, (vegane) Ernährung, Leidenschaften und (Fern)wandern.
Monika: "So schnell geht die Welt nicht unter"
«Stress, also richtigen Stress, der einen kaputtmacht, kenne ich glücklicherweise nur noch aus der Erinnerung. Natürlich habe ich auch heute noch ab und zu ein wenig Stress, vor allem jeweils abends kurz vor der Deadline. Da ertappe ich mich schon, dass ich recht verspannt vor dem Computer sitze und nur noch flach atme. Wenn mir dies bewusst wird, atme ich ein paarmal tief durch und sage mir: "Wenn du die Deadline nicht einhalten kannst, wird sich die Welt weiterhin drehen. Du hast dein Bestes gegeben, mehr liegt nicht drin." Das hilft meist schon, damit ich wieder entspannter werde und die Sache lockerer angehe. Noch besser wäre es, gleich rauszugehen und ein-, zweimal um den Block zu spazieren. Aber das schaffe ich nur ganz selten 🙂
Wie es dazu kam, dass ich mich kaum mehr stressen lasse? Wahrscheinlich liegt es zu einem guten Teil daran, dass mir irgendwann auffiel, wie oft sich Sorgen oder Befürchtungen nicht bewahrheiteten. Allermeistens lösten sie sich sozusagen in Luft auf. Und wenn eine Befürchtung sich doch bewahrheitete, waren die Folgen weit weniger schlimm, als ich sie mir zuvor ausgemalt hatte. Kurz: Die Welt ging nie unter!
Zudem fand ich irgendwann heraus, dass ich viel ruhiger und zufriedener bin, wenn ich mir morgens, bevor ich meine Pflichten anpacke, eine gewisse Zeit für mich nehme. Eine Zeit, in der ich einfach "bin", ohne etwas zu müssen. Manchmal meditiere ich, manchmal stricke ich (Stricken entschleunigt unglaublich!). Und manchmal sitze ich einfach in meinem Lieblingssessel und schaue vor mich hin. Zugegeben, Letzteres ist anfangs wirklich schwierig. Einfach sitzen und schauen, die Gedanken kommen und gehen lassen, und nicht sofort aufstehen, wenn mir etwas einfällt, das ich unbedingt noch erledigen sollte. Für den Notfall liegen ein Zettel und ein Bleistift neben mir, sodass ich alles "Dringende" notieren und damit gedanklich wieder loslassen kann. Diese stillen Zeiten am Morgen haben mir geholfen, gelassener zu werden.»
Monika Frischknecht ist Grafikerin, Journalistin, Astrologin und Imkerin. Und möchte noch vieles dazulernen.
Julia: "Wie Yoga uns bei Stress helfen kann"
«Stress trifft uns alle, die Einen weniger, die Anderen häufiger. Laut der TK-Stress-Studie 2021 fühlt sich jede 4. Person in Deutschland häufig gestresst, 38% geben an manchmal Stress zu fühlen, nur 9% fühlen nie Stress. Anti-Stress-Tipps gibt es an jeder Ecke, doch nicht jeder Tipp fühlt sich für jede Person gut an und hilft.
Ich habe mein persönliches Mittel gegen Stress gefunden. Ich praktiziere Yoga. Die Suche nach meiner Lösung hat allerdings eine ganze Weile gedauert. Mittlerweile erkenne ich sehr gut, wann ich gestresst bin. Meine Atmung wird flacher und ich atme schneller. Ich kann mich weniger konzentrieren und die innere Ruhe fehlt mir. Anspannungen in den Schultern oder im Kiefer signalisieren mir, dass ich gestresst bin. Sobald ich das spüre, nehme ich mir die Zeit und ziehe mich zurück. Das kann nur ein Moment sein oder eine Stunde, je nachdem wie viel Zeit mir zur Verfügung steht und wo ich mich befinde. Ich konzentriere mich auf meinen Atem und atme bewusst in den Bauch. Dabei verlängere ich die Ausatmung, denn dies beruhigt das Nervensystem.
Auch die tägliche Yoga-Praxis gehört dazu – nicht nur in stressigen Zeiten, sondern auch zur Vorbeugung. Dabei ist es nicht wichtig wie lang diese ist. Bereits 15 Minuten am Tag reichen für den positiven und ausgleichenden Effekt. Sobald ich die ersten Asanas praktiziere, spüre ich, wie jeglicher Stress von mir abfällt. Dabei helfen mir Haltungen wie der herabschauende Hund, die Haltung des Kindes und Shavasana besonders gut. Nachdem ich meine Yoga-Praxis mit einer Meditation abgeschlossen habe, nehme ich die Verbindung zu mir selbst – die wir während einer stressigen Phase oft verlieren – wieder wahr. Ich fühle mich innerlich viel ruhiger, mein Atem ist tief und gleichmäßig und auch mental bin ich wieder ausbalanciert. Durch tägliche (kurze) Auszeiten, in denen wir achtsam mit uns und unserem Körper sind, können wir den Stress reduzieren und uns selbst etwas Gutes tun.»
Auf einfachfreileben.de bloggt Julia über die Themen Finanzen, Minimalismus und Zufriedenheit. Über die Jahre hinweg haben sich Julia und ihre Familie Gedanken gemacht, was im Leben wichtig ist. Daraus resultierend wurden die Familienfinanzen geordnet, der Hausstand halbiert und viele Glaubenssätze und Denkweisen über Bord geworfen mit dem Ziel ein authentisches, zufriedenes und selbstbestimmtes Leben zu leben, von dem man keinen Urlaub braucht.
Johanna: "Pause machen und wortwörtlich abschalten"
«Wenn wir uns gestresst fühlen, sollten wir uns bewegen – denn nur so werden die Stresshormone wieder abgebaut. Darüber hinaus ist es elementar wichtig, in unserer schnellen und vollen Welt mit ständiger Erreichbarkeit und absoluter Entgrenzung regelmäßig wortwörtlich abzuschalten. Denn der digitale Alltag radiert unsere Pausen – von uns nahezu unbemerkt – immer weiter aus.
Es ist paradox, dass wir den Akku unseres Smartphones immer gut im Blick haben und unseren eigenen oft übersehen, der mit der ständigen Erreichbarkeit schnell leerläuft. Dabei sind Pausen in unserer reizüberfüllten und informationsgeladenen Welt wichtiger denn je: Wir brauchen Momente des Nichtstuns und der Passivität. Wir brauchen Stille, damit wir uns spüren und unsere Bedürfnisse wahrnehmen können.
Wir brauchen das leise In-Uns-Eintauchen, damit etwas Kraftvolles aus uns auftauchen kann. Wir brauchen die gesellschaftliche Erlaubnis und Erkenntnis, dass Nichtstun und Ausruhen wertvoll sind. Wir brauchen eine neue gesellschaftliche Normalität aus Anspannung und Entspannung und aus Anschalten und Abschalten. Nur in einer gesunden Balance aus Tun und Pause sind wir leistungsfähig, kreativ und schöpferisch. Pause ist Teil der Arbeit. Vielleicht sogar der wichtigste.
Pausen sind wichtig für unsere Kreativität und Produktivität, vor allem aber für unser Wohlbefinden und unsere persönliche Entwicklung. Für unsere mentale Gesundheit wird es daher immer bedeutender, der Entgrenzung eigene Grenzen zu setzen und den Hörer der ständigen Erreichbarkeit ab und zu danebenzulegen. Nur so können wir wahrhaft abschalten, in die digitale Stille sowie in uns selbst eintauchen und auftanken.»
Johanna Katzera gibt Seminare zu den Themen Achtsamkeit und positive Lebensgestaltung und schreibt Bücher über eine bewusste Lebensführung. Ihr neuestes Buch „Achtsam oder abgelenkt?“ ist im Dezember 2022 erschienen und befasst sich mit der Bedeutung digitaler Medien für unsere Aufmerksamkeit und unser Wohlbefinden. Johanna findest du auf Einfach achtsam und Instagram.
Claudia: "Nutze die Kraft deiner Gedanken rechtzeitig!"
«Meine Mutter hatte früher die Angewohnheit, mich anzurufen und zuerst zu fragen: "Bist du im Stress?". Meine Antwort war regelmäßig: "Nein, im Büro ...", bis sie sich das abgewöhnt hatte. Denn meine Erfahrung zeigt, dass Stress immer dann entsteht, wenn dich die vielen Aufgaben, die du als Selbständige hast, wie eine Welle überrollen. Zur Welle werden sie allerdings dadurch, dass du deine Aktivitäten nicht rechtzeitig planst, sondern sie auf dich zukommen lässt. Du reagierst also, statt zu agieren und so haben Projekte und Aufgaben überhaupt erst die Chance, zur Welle zu werden.
Um das zu vermeiden ...
Damit schließt sich der Kreis zu deinen Gedanken. Mach‘ sie dir rechtzeitig, um ihre volle Kraft zu entfalten!»
Claudia Kauscheder arbeitet selbst seit mehr als 20 Jahren im Home-Office, bis 2020 sowohl angestellt als auch seit 2009 selbständig mit Online-Business. Sie hat vieles ausprobiert und wieder verworfen, um sich optimal zu organisieren, motiviert zu bleiben - und sich selbst dabei nicht zu vergessen. Du findest Claudia auf abenteuerhomeoffice.at und YouTube.
Annabel: "Wohliges Entspannungsbad für die Sinne"
«An manchen Tagen wird uns alles zu viel. Da ziehen wir uns mental bereits die Decke über den Kopf, wenn wir an das Wort «Aktivität» bloß denken. In solchen Momenten hilft mir vor allem eines: ein wohliges Entspannungsbad für die Sinne. Dazu muss ich mich nicht überwinden. Schon das Geräusch vom einlaufenden Badewasser nimmt meinem erschöpften Gemüt einen Teil der Last.
Um meine Haut möglichst sanft zu pflegen und zu schonen, verzichte ich auf synthetische Schaumbäder. Stattdessen gebe ich als Badezusatz etwa 100 Gramm Meer- oder Steinsalz in die Badewanne. Für eine milchige Farbe sowie einen angenehmen Duft vermische ich außerdem 100 Milliliter Hafermilch mit maximal 5 Tropfen naturreinem ätherischen Öl. Diese Mischung füge ich ebenso dem Badewasser hinzu. Um Stress abzubauen, bevorzuge ich Lavendel- und Orangenöl in Bioqualität. Das erleichtert das Abschalten und stärkt die Nerven. Zudem wirkt die Duftkombination harmonisierend auf die Psyche und hebt die Stimmung. Genau das Richtige in stressigen Zeiten!
Falls ich Lust habe, mir eine regenerierende Gesichtspackung anzurühren, verwende ich hierfür Joghurt und Honig. Über diese Extraportion Feuchtigkeit freut sich die angespannte Haut jetzt besonders. Bevor ich in die Wanne steige, entzünde ich eine Kerze und stelle mir leise Piano- oder Saunamusik an. Dadurch verstärke ich den Entspannungseffekt noch. Und dann genieße ich das Bad mit meinen Sinnen: das wärmende Wasser, das beruhigende Kerzenlicht, den aufheiternden Duft, die wohltuenden Klänge. Was gibt es Schöneres, als an aufreibenden Tagen die Seele baumeln zu lassen?»
Annabel schreibt auf CheerUpYourLife über Gesundheit, Liebe, Freiheit und all die Dinge, die sie auf ihrem Glückspfad lernt.
Petra: „Wie Frauen ihren Stress in der Beziehung abbauen können“
«Nach dem Job hast du noch lange keinen Feierabend. Haushalt und Kinder brauchen deine Aufmerksamkeit. Noch immer tragen Frauen deutlich mehr Verantwortung für diese sogenannte „Care-Arbeit“. Der Ärger über die zum 100. Mal liegengelassenen Socken juckt dich mehr als 100 Mückenstiche. Spätabends fällst du todmüde ins Bett. Der Partner mault, weil du keine Lust mehr auf Sex hast. Du reagierst immer häufiger gereizt. Das führt zu Stress in der Beziehung. Der staut sich immer mehr an. Deine Zeit am Arbeitsplatz empfindest du fast schon wie Urlaub. Und im wahren Urlaub wirst du wiederholt krank.
Stopp! Du kannst etwas dagegen tun! Halte inne. Regelmäßig. Tägliche Rituale – eine genüssliche Tasse Tee oder ein kurzer Spaziergang - lassen dich bewusster erleben, was gerade passiert. Wenn dich niemand in Ruhe lässt, dann geh zur Not aufs Klo. Nimm dir fünf Minuten nur für dich. Das ist nicht viel Zeit. Die wirst du von 24 Stunden immer abknapsen können.
Und dann mach was Anderes. Schreib mit deinem Partner gemeinsam auf, was jede/r zum Alltagsgeschäft beiträgt und wie lange das dauert. Rechnet dann die Zeit pro Person zusammen. So könnt ihr prüfen, ob die Aufgaben gleichverteilt sind. Ihr rutscht nicht wieder in Vorwürfe und Schuldfragen. Warum? Es geht um reine Zahlen, Daten und Fakten. Wenn du Sorge hast, dass es trotzdem eskalieren könnte, dann lass diese Sammlung von Aufgaben und Zeiten von einer neutralen Person moderieren. Das Ergebnis ist eine gute Basis, um bei Bedarf für Ausgleich zu sorgen und euch wieder näher zu kommen.
Du möchtest mehr tief wirkende psychologische Anregungen von mir haben? Dann abonniere meinen Newsletter! Statt dich abzugrenzen grübelst du oft? Dann schenke ich dir gerne meinen Gedanken-Stopper noch dazu.»
Petra Ahrweiler ist Psychologin und Paartherapeutin. Sie hilft Menschen, die schon lange in einer Partnerschaft leben, ihre eigenen Fähigkeiten und ihr Glück wiederzufinden. Mit Petra findest du heraus, was du wirklich willst und wie du es mit Selbstvertrauen rüberbringst – ohne dich zu verbiegen.
Grit: "Bei akutem Stress: Anker setzen!"
«Kennst du das auch? Bei einem bestimmten Lied erinnerst du dich an deine Schmetterlinge im Bauch. Damals hast du bei diesem Lied das erste Mal mit deiner großen Liebe getanzt. Oder du riechst einen wunderbaren Duft nach Zimt. Das erinnert dich immer an deine Kindheit, an die Backstube deiner Großmutter. Oder du beißt gedanklich in eine Zitrone und sofort läuft dir Wasser im Mund zusammen. Alle diese Beispiele zeigen, dass du deine Gefühle und Emotionen mit Erinnerungen und Gedanken verknüpfen kannst. Das Lied, der Duft und die Erinnerung sind dabei der Anker. Diesen Mechanismus kannst du bei Stress nutzen. Du setzt einen körperlichen Anker, einen Berührungsanker.
Ich verwende meinen Anker vor allem bei akutem Stress. Eine faszinierende und beruhigende Sache. Ich erinnere mich noch an den ersten erfolgreichen Einsatz. Vor Jahren hatte ich einen ernsthaften Disput mit meinem damaligen Chef. Ich war wütend und völlig gestresst. Mein Puls raste vor Ohnmacht. Und dann habe ich meinen Anker gesetzt. Und das Unglaubliche ist passiert: innert kürzester Zeit wurde meinen Körper mit Ruhe durchflutet. Der Puls ist gesunken und das Wichtigste: ich konnte wieder klar denken.
Damit du deinen Anker auch wirklich im wichtigen Stressmoment einsetzen kannst, benötigt es einige Vorarbeit. Als erstes musst du lernen, deinen Körper abseits von allem Stress in Ruhe zu versetzen. Das kannst du am besten mit Meditieren, autogenem Training oder Selbsthypnose. Und wenn du in einem Zustand der tiefsten Ruhe bist, dann setzt du deinen Anker. Das kann ein Streicheln über den Unterarm sein oder ein Krümmen der Fußzehen. Ich drücke den Mittelfinger und Daumen der rechten Hand zusammen. Es sollte auf jeden Fall etwas sein, was du ohne Probleme an einem Sitzungstisch oder vor einer Menschenmenge abrufen kannst. Wenn du die Verankerung mehrmals geübt hast, kannst du sie einsetzen. Beim ersten Stress setze deinen Anker. Streichle deinen Unterarm oder drücke deine Finger. Dein Körper wird sich erinnern, welche Gefühle mit diesem Anker verbunden sind. Und wird sich beruhigen und entspannen.
Wenn du diese Vorarbeit leistest und die Anker-Methode intensiv übst, dann verspreche ich dir: es wird funktionieren. Mit dieser „Notfallbremse“ bist du für akute Stresssituationen gewappnet.»
Grit ist überzeugt, dass Glück und Erfolg im Kopf beginnt. Auf ihrem Blog mentale Stärke und Gelassenheit schreibt sie über Mentaltraining, Herausforderungen im Leben, Selbstvertrauen und besseren Umgang mit Stress.
Christian: „Bewegung und das in Beziehung treten zu Tieren oder uns vertrauten Menschen stärken unsere Resilienz.“
«In meiner Praxis als Coach und Psychotherapeut werde ich sehr häufig mit der Frage nach dem „richtigen“ Umgang mit persönlichem Stress bzw. den Folgen der Stressbelastungen konfrontiert. Das Erleben von körperlichen Stresserfahrungen und damit verbundenen Fühl-Denk-Verhaltens-Mustern ist eng an das Auftreten oder Bestehen sozialer Stressoren wie Beziehungsstress, Leistungsstress sowie traumatische- oder kritische Lebensereignisse gebunden. Zentrale Erzählungen sind dabei Erfahrungen von Verlust, Entbehrung, Bedrohung, Kränkung, Überforderung oder eine Verletzung.
Unser Umgang mit Stress ist ein höchst individueller. Eine Rückregulation von Stress erfolgt durch die Aktivierung von Bewältigungsverhalten. Oftmals sind es vermeintlich nützliche Verhaltensmuster, die jedoch mittel- bis langfristig mehr Belastung bringen. Alkohol, Drogen, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten, soziale Isolation aber auch übermäßig viel Sport oder Arbeit bringen kurzfristige Erleichterung oder gar soziale Anerkennung. Doch Gefühle wie Scham und Schuld führen zu zusätzlichem Stress.
Ein Ausweg aus Stressbelastungen ist meiner Erfahrung nach so individuell wie deren zustande kommen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es wichtig ist die eigenen Ressourcen so zu stärken, damit sie die Anforderungen an uns langfristig gut ausgleichen können. Für mich persönlich spielt dabei Bewegung in der Natur mit meinem Hund eine große Rolle. Das in Beziehung treten zu einem Tier oder Mensch in Verbindung mit der Aktivierung des psychosomatischen Systems wird auch in er Literatur immer wieder als eine wichtige Säule der persönlichen Resilienz angeführt.»
Mag. Christian Asperger ist systemischer Familientherapeut und Business Coach. Er arbeitet als Psychotherapeut tiergestützt mit seiner Beagle Dame Kaija und schreibt auf seiner Website unter anderem auch darüber wann und wie Psychotherapie in Zeiten der persönlichen Belastung hilfreich sein kann.
Aline: "Stress bewältigen mit durchdachter Planung"
«Oft sagen Coaches, dass wir uns den Stress selber machen und uns einfach die Zeit nehmen müssen, um zu entspannen. Dabei setzt aber gerade das Wörtchen „einfach“ viele nur noch mehr unter Druck. Die in Pastelltönen eingetauchte Social Media Welt tut ihr übriges, uns ein stressfreies Leben schmackhaft zu machen. Alles natürlich total leicht und einfach – quasi mit einem Fingerschnippen machbar.
Ich denke jedoch Stressreduktion ist das Zauberwort, wobei das nichts mit Zaubern zu tun hat, sondern eher mit Planung. Eine Planung – gerade in unserer Selbstständigkeit – hilft uns, den Überblick zu behalten, Zeit zu gewinnen und uns dadurch Ruheinseln zu schaffen, die dann entstressend wirken. Ganz wichtig: Diese Planung muss nicht perfekt sein, sie darf peu á peu optimiert oder verändert werden.
Einen Plan zu haben, bedeutet übrigens auch, Übersicht zu erhalten. Über unsere To-Dos, Finanzen und Aktionen in der Selbstständigkeit. Diese Planung schafft letztendlich ein gewisses Maß an Kontrolle sowie Sicherheit und das senkt den Stress.
Starten kannst du mit einer Wochen-Checkliste, die du abhaken kannst – das setzt übrigens Endorphine frei. Wenn alles erledigt ist, hast du frei. Ohne schlechte Gewissen oder der Angst etwas vergessen zu haben. Das entstresst ungemein. Das Tool meiner Wahl ist übrigens Trello (gratis). Du kannst dir aber auch eine Excel-Liste anfertigen. Wenn du lieber mit mir gemeinsam planen willst, dann lade ich dich zur Jahresplanung 2023 ein.»
Aline Pelzer ist Marketing-Expertin und hilft dir mit dem Minimalistischen Marketing deinen Aufwand zu minimieren und deinen Umsatz zu maximieren. Ganz nach dem Motto: Du kannst dich nicht sichtbar meditieren, mag es Aline pragmatisch, mit Geduld und ohne unnötigen Stress die eigene Selbstständigkeit auf- & auszubauen.
Nicole: "Richtig atmen für mehr Ruhe und Entspannung im Alltag"
«Atem ist Leben! Der Atem wirkt auf Körper, Geist und Seele gleichermaßen. Als lebensnotwendige Grundfunktion verbindet er alle Vorgänge im Organismus und wirkt so von körperlichen Veränderungen, über die Gedanken und Gefühle bis zur Gestaltung des Alltages. Durch Bewegungsmangel, die Körperhaltung, Trauer, Schock und Stress, wie auch einer ungesunden einseitigen Ernährung und Umwelteinflüssen kann es zu Störungen in den Atemmustern kommen. Langfristig können dann durch Sauerstoff- und Energiemangel erhebliche gesundheitliche Probleme entstehen, die sich bis auf Zell- und Organebene negativ auswirken. Es entstehen Verspannungen, Blockaden und Erschöpfungszustände im körperlichen und seelisch-geistigen Bereich.
Richtig zu atmen, will daher gelernt sein. Denn die meiste Zeit über atmen ca. 1 Drittel aller Erwachsenen falsch, ohne es zu wissen. Besonders bei Stress oder Überforderung werden die Atemzüge kürzer und flacher und aktivieren den Sympathikus (Der Teil des vegetativen Nervensystems der den Körper in hohe Leistungsbereitschaft versetzt und bereitet ihn auf Angriff oder Flucht oder andere außergewöhnliche Anstrengungen vor - Stressreaktion).
Bewusstes und tiefes Atmen in den Bauch (Zwerchfellatmung) ist die einfachste und schnellste Methode, um Stress sekundenschnell abzubauen und sich zu entspannen. Denn die so genannte „Zwerchfellatmung“ aktiviert den Gegenspieler des Sympathikus - den Parasympathikus. Er wird auch als Ruhenerv oder Erholungsnerv bezeichnet, da er dem Stoffwechsel, der Erholung und dem Aufbau körpereigener Reserven dient. Wie genau die Bauch- oder auch Zwerchfellatmung genannt, durchzuführen ist erfährst du hier.»
Nicole Büsching ist gelernte Medizinische Fachangestellte, zertifizierte Übungsleiterin für Rehasport Orthopädie und Atemtrainerin in der ganzheitlichen Atemtherapie. Du findest Nicole auf Atmungs-Aktiv und auf Instagram, wo sie regelmäßig Tipps zur gesunden und optimierten Atmung teilt.
Fazit - Stress bewältigen
Jede Maschine, die rund um die Uhr aktiv ist, geht irgendwann kaputt. Das Gleiche passiert mit dir, wenn du dir nicht ausreichend Entspannung und Pausen gönnst. Also, nimm dir unbedingt ausreichend Zeit für dich und deinen Körper.
12 Blogger(innen), Unternehmer(innen) und Coaches haben spannende und interessante Tipps gegeben, wie sie ihren eigenen Stress bewältigen oder wie sie ihn vermeiden. Du hast sicher eine gute Idee gefunden, die du in deinem Alltag umsetzen kannst.
Wie bewältigst du deinen Stress? Hast du auch eine spannende oder besonders effiziente Methode? Schreib es uns doch in den Kommentaren.
[…] Bist du generell viel zu gestresst, hat Grit eine Sammlung an Empfehlungen auf ihrem Blog 365mentalfit zusammengetragen: STRESS BEWÄLTIGEN – Das kannst du tun! 12 Persönlichkeiten verraten ihre Tipps gegen Stress. […]
Liebe Grit,
vielen Dank für die Arbeit, die du dir für diese tolle Zusammenstellung gemacht hast – und danke, dass ich dabei sein durfte! Ich finde es vor allem spannend, dass es so viele unterschiedliche Ansätze gibt und sie doch durch einen roten Faden miteinander verbunden sind. So ist für jede/n etwas dabei.
Liebe Grüße
Claudia
Liebe Claudia
Ich danke dir, dass du mit gemacht hast. Ich denke auch, dass die Vielfalt der Vorschläge für eine Stressbewältigung es interessant macht. Stress empfindet jeder auch anders und somit benötigt auch jeder seine eigene Strategie. Aber wir können gut voneinander lernen.
liebe Grüße
Grit
Liebe Grit,
danke für diese wertvolle Sammlung! Das ist genau das Richtige für diese schnelllebige Zeit.
Ich denke, wir Menschen brauchen generell mehr Raum zum Atmen und auch mal die Erlaubnis, unproduktiv sein zu dürfen. Das ständige Abhetzen bringt uns völlig aus der Balance.
Spätestens, wenn ich merke, dass mir die Energie für Dinge fehlt, die mir Freude bereiten, weiß ich, ich brauche dringend eine Pause von allem. Dann tue ich einfach mal nichts, was zusätzlich stresst.
Die Trickkiste zum Stress abbauen ist ja sehr vielseitig gefüllt, wie man hier sieht. Da kann man beherzt zugreifen und für sich nutzen, was einen gerade am meisten anspricht.
Und bloß keine Angst, man möge etwas verpassen oder nicht schaffen! Denn wie Monika schon sagt: "So schnell geht die Welt nicht unter." ☺
Liebe Grüße
Annabel
Liebe Annabel
vielen Dank für deine Zeilen. Ja du hast Recht. Unsere heutige Zeit ist schnelllebig und stressig. Das Abhetzen tut uns nicht gut. Aber es eben auch nicht so einfach aus diesem Stress-Hamsterrad zu fliehen. Mit diesen vielen Tipps zum Stress bewältigen gelingt es hoffentlich dem einen oder anderen 🙂
liebe Grüße Grit
Hallo liebe Grit,
da sind ja viele gute Anregungen zusammen gekommen. Ich werde diesen Beitrag fleißig teilen 😉 Herzlichen Dank dafür, dass du diesen Round-up-post ausgerufen hattest und ich mitmachen konnte.
Viele liebe Grüße
Petra
Liebe Petra
schön und danke hast du mitgemacht beim Thema „Stress bewältigen“. Bei so vielen Beiträgen findet sich sicher für jeden etwas…
Danke fürs Teilen & liebe Grüße
Grit
Liebe Grit,
vielen Dank für das Sammeln dieser wertvollen Tipps! Ich habe mir auch vorgenommen, im neuen Jahr gezielter Stress abzubauen und dazu immer wieder bewusst Pausen und Zeiten der Ruhe einzulegen. Am besten jeden Tag. Da kommt Dein Beitrag gerade im richtigen Moment.
Dir und allen Lesern wünsche ich ein glückliches, gesundes und entspanntes neues Jahr!
Herzliche Grüße
Rebecca
Liebe Rebecca,
ja, Pausen und Zeiten der Ruhe sind ein wichtiger Schritt, um Stress zu bewältigen. Auch ich muss mich immer wieder daran erinnern 🙂 . Aber wenn man sich dem schon mal bewusst ist, ist das schon ein erster Schritt.
herzliche Grüße Grit
Hallo Grit!
Was für ein toller Post und Tipps für jeden dabei. Das wäre ein guter Vorsatz fürs neue Jahr 😉 die Tipps ausprobieren wenn man bemerkt, dass man gestresst ist.
Liebe Grüße Julia
Hallo Julia
Ja, das wäre ein guter Vorsatz fürs neue Jahr :-). Und Yoga kann man sicher beim Stress bewältigen immer gut „brauchen“.
liebe Grüße Grit
Hallo Grit,
da sind interessante Anregungen zusammengekommen.
Freue mich, dass ich mit meinem Tipp mitmachen durfte.
Viele liebe Grüße
Christof
Hallo Christof
Es freut mich natürlich sehr, dass du mit einem Tipp dabei warst. Laufen und frische Luft sind auch für mich immer entstressend und hilft beim Stress bewältigen.
Danke dir & liebe Grüße
Grit
Mein MIttel gegen Stress heißt "Jin Shin Jyutsu"! Ich brauche dafür nur meine Hände, die ich auf bestimmte Stellen am Körper lege und dort eine Weile liegen lasse – das ist alles! Seit ich das praktiziere, komme ich gar nicht mehr so oft in Stress, denn Jin Shin Jyutsu (es heißt auch "strömen") ist eine Harmonisierungskunst.
Hallo Gundula,
danke vielmal für das Teilen deines Tipps zum Beitrag „Stress bewältigen“. Ich habe mich erstmal belesen „müssen“, was Jin Shin Jyutsu ist. Aber es klingt sehr spannend und schon beim Lesen beruhigend… Ich werde es sicher mal ausprobieren.
liebe Grüße Grit