„Bei sich bleiben“ – Wie geht das eigentlich?

Kennst du das auch? – „Bei sich bleiben“ zu wollen, aber es nicht zu schaffen?

Schon wieder hast du etwas gesagt, was weder deiner Meinung noch deiner Haltung entspricht. Du hast dich bedrängt gefühlt, dich so zu äußern.

Wenn es hektisch und stressig zugeht, dann sagst du oft Dinge, die du nie hast sagen wollen.

Sehr oft traust du dich nicht, deine Meinung zu vertreten. Du hast Angst, von anderen dafür belächelt oder verurteilt zu werden. Deshalb lebst du nicht so, wie du gerne möchtest. Du stehst nicht zu dir selbst.

Möchtest du wissen, wie du es schaffen kannst, „bei sich zu bleiben“? Dann lies meinen Beitrag!

1. Was bedeutet „bei sich bleiben“ genau?

Seitdem ich mich intensiv mit dem „bei sich bleiben“ beschäftige, staune ich, welche Bedeutungen es alles gibt. Eine riesige Auswahl.

bei sich bleiben

Die drei Hauptpunkte, die du unter „bei sich bleiben“ verstehen kannst, sind diese:

  • Du bist in Kontakt mit deinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Du spürst dich immer und zu jeder Zeit.
  • „Bei sich bleiben“ heißt authentisch sein. Du setzt keine Maske auf, um anderen zu gefallen. Du bist wie du bist.
  • Jederzeit bleibst du deinen eigenen Werten und Überzeugungen treu. Du bist ehrlich zu dir selbst.

Aber auch diese weiteren Aspekte gehören dazu, damit du ganz du selbst bleiben und sein kannst.

  • Äußere Einflüsse und Meinungen beeinflussen dich nicht zu stark. Sie lenken dich deshalb nicht ab und verunsichern dich auch nicht.
  • Du bist im Hier und Jetzt präsent und nicht gedanklich in der Vergangenheit oder Zukunft.
  • Du weißt, wer du bist und kannst dich somit selbst reflektieren.
  • „Bei sich bleiben“ bedeutet auch Selbstverantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen, die mit deinem eigenen Inneren im Einklang stehen.
  • Selbstfürsorge: du kümmerst dich um dich und achtest auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden.
  • Du findest eine gesunde Balance zwischen Eigenständigkeit und Verbundenheit mit anderen Menschen.
  • Auch bei Stress und in hektischen Zeiten hast du deine Gefühle und Emotionen im Griff. Du kannst somit „bei dir selbst bleiben“.

2. Warum ist es wichtig, bei sich zu bleiben?

Wenn du es schaffst, mehrheitlich dir selbst treu zu bleiben, dann wird dein Leben erfüllter und glücklicher sein. Du kannst dich besser entfalten und verwirklichen.

  • Wenn du bei dir bleibst und zu dir selber stehst, lebst du ein authentisches Leben. Du zeigst damit der Welt, wer du wirklich bist, ohne dich zu verstellen oder dich von den Erwartungen anderer beeinflussen zu lassen. Das schafft eine tiefere Verbindung zu dir selbst und zu anderen Menschen.
  • Du bist in der Lage, dich selbst besser kennenzulernen. Du verstehst deine eigenen Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse und kannst entsprechend handeln. Dir ist auch klar, wie du leben willst. Du bist ehrlich zu dir selbst.
  • Indem du bei dir bleibst, akzeptierst du dich selbst so, wie du bist. Du erkennst deine Stärken und Schwächen und lernst, dich selbst bedingungslos zu lieben und anzunehmen. Dadurch steigen dein Selbstwertgefühl und deine Zufriedenheit mit dir selbst.
  • Beim „bei sich bleiben“ hörst du auf deine innere Stimme und triffst Entscheidungen, die im Einklang mit deinen Werten und Zielen stehen. Außerdem wirst du weniger von den Meinungen anderer beeinflusst und triffst authentische und selbstbestimmte Entscheidungen.
  • Du ziehst Menschen an, die dich akzeptieren und respektieren, weil sie deine wahre Persönlichkeit und Charakterstärken kennen und schätzen. Damit schaffst du gesunde Beziehungen, in denen du dich authentisch ausdrücken und gegenseitiges Wachstum unterstützen kannst.

3. Wie kannst du lernen, bei „dir zu bleiben“?

3.1. Weißt du überhaupt, wer du bist? Was sind deine Werte?

Diese Frage mag dir vielleicht komisch vorkommen, aber sie ist essentiell wichtig. Was antwortest du, wenn dich jemand fragt: Wer bist du? Was sind deine Werte?

Damit man „bei sich bleiben“ kann, ist es als erstes notwendig zu wissen, wer man überhaupt ist. Eine Selbstreflexion ist nötig. Beantworte folgende fünf Fragen. Nimm dir Zeit, sei ehrlich zu dir selbst und schreibe das Wichtigste auf:

  • Welche Ziele möchtest du in naher Zukunft erreichen und wie können deine bisherigen Erfahrungen dir dabei helfen?
  • Welche Aktivitäten oder Situationen machen dich glücklich und erfüllt?
  • Was sind deine größten Stärken und wie kannst du sie noch besser nutzen?
  • In welchen Momenten fühlst du dich unsicher oder unwohl und warum?
  • Welche Werte sind dir besonders wichtig und inwiefern lebst du sie bereits selbst in deinem Alltag?
sei ehrlich zu dir selbst

Entwickle mit den Antworten zu diesen Fragen deinen eigenen Standpunkt. Erkenne deine inneren Bedürfnisse und Werte. Was treibt dich persönlich an?

Wenn du erkannt hast, was dir selbst wichtig ist, dann stärke damit dein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Erkenne auch deinen (Selbst)wert.

3.2 Werde authentisch! Manage dich selbst.

Du kennst jetzt deine Werte, deine Stärken und Schwächen. Du weißt nun genau, wer du bist.

Authentizität erfordert Mut. Jetzt geht es nämlich darum, deine Werte und Einstellungen auch zu leben und dabei die Frage zu beantworten: Wie werde ich die beste Version von mir selbst?

  • Sei bereit, deine Meinung zu vertreten und dich von der Masse abzuheben.
  • Lass dich nicht von den Erwartungen anderer einschränken.
  • Stelle sicher, dass deine Entscheidungen und Handlungen im Einklang mit deinen Werten stehen.
  • Fokussiere dich auf das, was du wirklich tun möchtest. Handle verantwortungsbewusst und entscheide selbstständig.
  • Schaffe Klarheit, wenn es darum geht, dich gegenüber anderen zu positionieren.
  • Sei immer loyal in Bezug auf deine eigene Person. Sei ehrlich zu dir selbst.
  • Bleibe standhaft und ziehe wirklich durch, woran du glaubst.

Selbstmanagement ist ein weiterer Schlüssel zur Authentizität. Deshalb manage dein Leben so, dass es dich in deinem „bei mir bleiben“ stärkt.

  • Plane deine Zeit sorgfältig, indem du Prioritäten setzt.
  • Finde einen Ausgleich zwischen Arbeit, Freizeit und Selbstpflege. Pflege deine Work-Life-Balance.
  • Höre auf deine Bedürfnisse und handle entsprechend.
  • Werde zu deinem eigenen Coach.
  • Feiere deine Erfolge und lerne aus Fehlern.
  • Sei geduldig mit dir selbst und gib dir Raum zum Wachsen.

Vergiss nie, dass Authentizität kein Ziel ist, sondern eine Reise. Manage dich selbst, um die beste Version deiner selbst zu werden und ein erfülltes und authentisches Leben zu führen. 

3.3 Entwickle Selbstkonzepte für deine Gesundheit und innere Balance!

Um bei sich bleiben zu können, benötigt es eine mentale und körperliche Gesundheit. Werde dir bewusst, was für dich am besten ist. Höre nicht (nur) auf andere.

Du kannst dir Ratschläge und Inspirationen im Internet, beim Arzt, bei Freunden oder sonstigen Menschen holen. Aber am Ende entscheidest du, was dir und deinem Körper und Geist gut tut.

Lies dazu auch meinen Beitrag „Lebenskrise bewältigen: 7 mentale Strategien, die mir geholfen haben und mit denen auch du deine Krise erfolgreich meistern kannst.“ Hier erfährst du, was ich getan habe, um meine Gesundheit und innere Balance wieder zu finden.

zu sich selber stehen

Damit du immer bei dir bleiben kannst, ist es wichtig, dass du mental fit und körperlich gesund bist. Hier ein paar Anregungen, wie du das erreichen kannst und deine innere Balance stärkst.

  • Schaffe dir Momente der Ruhe und Stille. Nutze die Kraft von Glücksmomenten. 
  • Werde dir deiner Ressourcen bewusst und erschöpfe sie nicht.
  • Trainiere deinen Geist mit Mentaltraining. Sei achtsam im Alltag.
  • Übe dich in Selbstfürsorge.
  • Wenn du empfindlich auf äußere Reize und Lärm bist, dann reduziere sie.
  • Entschleunige dein Leben und sorge für ausreichende Entspannung.
  • Sei ehrlich zu dir selbst.
  • Wähle Nahrung, die dir gut tut und die für dich gesund ist.
  • Finde DEINEN Schlafrhythmus und deine optimale Schlafumgebung.

3.4 Wie kann man in herausfordernden Situationen wie Stress, Hektik und Kränkung „bei sich bleiben“?

Immer wieder passiert es mir: Wenn ich kritisiert oder gekränkt werden, dann wird die Verbindung zu meinem Inneren gekappt. Wut, Zorn und Ohnmacht überdecken meine Werte, Bedürfnisse und Wünsche. Mein äußeres Ich hat keine Verbindung mehr zu meinem inneren Ich.

Kennst du das auch? Später ärgerst du dich dann, dass es dir wieder nicht gelungen ist, ruhig und gelassen zu bleiben. Oder das du nicht in der Lage warst, passende Worte und Argumente zu finden. Deine negativen Emotionen haben alles übersteuert.

3.4.1 Prophylaktische Übungen

Um in herausfordernden Situationen souverän bei sich bleiben zu können und gleichzeitig deine innere Balance zu bewahren, ist es das Beste, du bist vorbereitet. Du denkst vielleicht jetzt, wie soll das gehen, ich weiß ja gar nicht, was auf mich zukommt.

Doch, stressige Situationen wie Hektik oder Kränkungen verlaufen immer ähnlich und nach einem gleichen Muster. Lies dazu meinen Beitrag „Mentale Stärke trainieren – wie du mit der Kraft deiner Gedanken Belastungssituationen meistert!

3.4.2 Während der Situation

Du bist mitten im Stress? Oder du wirst kritisiert und gekränkt? Das kannst du tun:

  • Keine unüberlegte Antwort oder Handlung! Bewahre die Ruhe.
  • Nimm dir Zeit und konzentriere dich auf deine Atmung. Versuch bewusst tief und ruhig zu atmen. Der Sinn dahinter: die Beruhigung deiner Gedanken und Emotionen.
  • Sag und tue lieber nichts, als unbedacht zu handeln oder verletzend reden. Verlasse notfalls den Raum und löse dich von dem belastenden Umfeld.
  • Wehre dich mit einem „Nein“ in einer Stresssituation.
  • Antworte auf eine Kränkung mit den ruhigen Worten: „Das stimmt so nicht und das weißt du.“ Mehr nicht. Keine Rechtfertigung.
  • Übe Nachsicht. Du kennst den Grund für das Handeln oder Reden deines Gegenübers nicht. Vielleicht ist diese Person komplett überfordert. Wenn du dich dann unkontrolliert empörst, ist niemandem geholfen.

Später, wenn du dich beruhigt hast und die Situation klar und mit Abstand beurteilen kannst, überlegst du dir mögliche weitere Schritte. Denn dann hast du wieder zu dir gefunden und bist bei dir selbst. Eine Reaktion entspricht dann den Werten deines Lebens.

4. Fazit - bei sich bleiben

Bei sich zu bleiben bedeutet, in Kontakt mit den eigenen Gefühlen, Bedürfnissen und Werten zu sein. Es erfordert Authentizität, Selbstreflexion und Selbstverantwortung.

Es ist wichtig, sowohl gedanklich als auch emotional bei sich zu bleiben, um ein erfülltes und authentisches Leben zu führen, sich selbst besser kennenzulernen und gesunde Beziehungen aufzubauen. Damit stärkst du auch deine mentale Kraft.

Durch Selbstmanagement und die Entwicklung von Selbstkonzepten für Gesundheit und innere Balance kannst du lernen, bei dir zu bleiben. In herausfordernden Situationen wie Stress, Hektik und Kränkungen ist es hilfreich, prophylaktische Übungen zu machen und während der Situation bewusst zu atmen, ruhig zu bleiben und später angemessen zu reagieren.

Was genau tust du, um bei dir zu bleiben? Hast du Ergänzungen zum Beitrag? Schreib es in den Kommentaren.

ÜBER dIE AutorIN

Grit Schönherr ist Gründerin und Hauptautorin von 365mentalfit. Sie ist Coach für mentale Gesundheit und ausgebildete Mentaltrainerin. Grit ist überzeugt, dass Glück und Erfolg im Kopf beginnen. Sie hilft anderen Menschen zu mehr mentaler Stärke, damit sie ihren Alltag gelassen meistern und ihre Ziele effizient erreichen können.
Mehr über Grit erfährst du hier.

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