Radikale Akzeptanz: Meistere dein Leben mit 7 praktischen Übungen!

«Es ist, wie es ist!»

Dieser Satz ist ein Mantra in meinem Leben. Aber was bedeutet dieser Satz? Ist es ein Zeichen von Resignation oder von radikaler Akzeptanz?

Nutzt du diesen Satz auch oder ist er dir fremd?

Lies meinen Beitrag und lerne, was radikale Akzeptanz ist und wie du deine bedingungslose Akzeptanz in passenden Situationen anwenden und üben kannst. Akzeptanz, Toleranz und Loslassen sind die Basis für ein glückliches und zufriedenes Leben.

1. Was heißt Akzeptanz? Und warum sollte sie radikal sein?

Akzeptanz bedeutet, dass du Lebensumstände, Menschen oder Dinge so annimmst, wie sie sind. Du anerkennst die Realität vollkommen. 

Radikale Akzeptanz geht einen Schritt weiter. Es bedeutet, dass du Dinge, Situationen und Menschen vollständig und bedingungslos anerkennst - ohne Widerstand oder Urteil. Es ist wie ein tiefes Eintauchen in die Realität, auch wenn sie schmerzhaft oder unangenehm ist.  

Radikale Akzeptanz ist eine bewährte Strategie, um erfolgreich mit negativen Situationen und Lebensumständen umzugehen. Wenn etwas Schlimmes passiert, dann kämpfst du nicht dagegen an oder leugnest es. Nein, du akzeptierst es vollständig und suchst nach eigenen Wegen, damit umzugehen oder daraus zu lernen. Es zeugt von mentaler Stärke zu akzeptieren, was man nicht ändern kann. 

Warum das Wort „radikal“? Man könnte ja auch von vollständiger oder bedingungsloser Akzeptanz sprechen? Das Wort „radikal“ erregt jedoch mehr Aufmerksamkeit, weckt Neugierde und ist ein „Powerwort“. 

Radikale Akzeptanz erfordert Mut und Offenheit, aber sie kann dir auch Frieden und Freiheit bringen, indem sie dir ermöglicht, die Realität anzunehmen, wie sie ist, ohne dich von ihr gefangen zu fühlen.

radikale Akzeptanz

Das Gegenteil von Akzeptanz ist Ablehnung und Verweigerung. 

2. Was sagt die Psychologie zu radikaler Akzeptanz?

Das Konzept der Akzeptanz taucht in vielen wissenschaftlichen Bereichen auf, wie zum Beispiel in den Wirtschaftswissenschaften, im Recht und in der Soziologie.

Am meisten hat aber die Psychologie die Akzeptanz und vor allem die radikale Akzeptanz untersucht.

Für die Psychologie ist die radikale Akzeptanz eine wirksame Strategie für psychisches und mentales Wohlbefinden. Du lernst Gedanken, Emotionen und Umstände anzuerkennen, ohne gegen sie anzukämpfen oder sie zu urteilen.

Radikale Akzeptanz basiert auf den Prinzipien der

  • Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) und der
  • Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT).

Die dialektische Verhaltenstherapie (DBT) wurde in den achtziger Jahren von der Psychologin Marsh Linehan entwickelt, um chronisch suizidalen Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zu helfen. Diese Therapieform betont Akzeptanz und Annahme von emotionalem Verhalten. Marh Linehan liess sich unter anderem vom Zen-Buddhismus inspirieren. 

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist eine neuere Form der Psychotherapie, die auf achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Strategien aufbaut und von dem US-amerikanischen Psychologen Steven C. Hayes entwickelt wurde. Bei dieser Therapie wird mit gezielten Übungen vor allem auf die Emotionsakzeptanz anstatt Emotionsunterdrückung abgezielt.

3. Akzeptanz, Toleranz oder Resignation: die Unterschiede mit Beispielen erklärt!

Denke an den Satz «Es ist, wie es ist». Je nach Gefühl und mentaler Einstellung kann dieser Satz verschiedene Bedeutungen und Emotionen vermitteln.

3.1 Akzeptanz

Du entscheidest bewusst, etwas anzunehmen. Du spielst eine aktive Rolle und akzeptierst Situationen, Probleme oder Umstände, auch wenn sie nicht deinen eigenen Wünschen und Erwartungen entsprechen.

Ein einfaches Beispiel: Du steckst mit deinem Auto in einem Stau.

Du hast jetzt die Möglichkeit, dich zu ärgern und aufzuregen. Mit einem nervösen Stopp and Go kannst du versuchen, schneller vorwärtszukommen. Und ständig schaust du auf deinem Handy nach aktuellen Meldungen zum Stau.

Oder du akzeptierst die Realität. „Es ist, wie es ist.“ Du bleibst ruhig und überlegst dir, wie du die Stauzeit entspannt nutzen kannst. Unbeschwert Musik hören? Einem Podcast lauschen? Einfach den Gedanken freien Lauf lassen?

Ein komplexeres Beispiel: Du bist von deinem Partner verlassen worden.

Du hast die Möglichkeit, diese Situation zu leugnen und nicht anzuerkennen, in der Hoffnung, dass er zurückkommen wird. Du kannst dich auch in Selbstmitleid suhlen. Mit diesen Reaktionen bist du in deinem Handeln blockiert und fühlst dich vollkommen unglücklich und unzufrieden.

Die andere Variante ist, die Situation zu akzeptieren und der Realität ins Auge zu schauen. Natürlich darfst du traurig sein und dich unwohl fühlen, aber ein Ankämpfen gegen die Situation bringt nichts. Das erkennst du. Nach kurzer Zeit beginnst du, dein Leben neu zu planen. Du definierst, was du in deinem weiteren Leben willst und planst einen neuen Lebensabschnitt

3.2 Toleranz

Toleranz wird vom lateinischen „tolerare“ abgeleitet und bedeutet, dass etwas geduldet und ertragen wird. Toleranz ist das Hinnehmen von Einstellungen oder Lebensweisen, die den eigenen Überzeugungen widersprechen, jedoch nur, weil man nichts dagegen tun kann.

Der Unterschied zur Akzeptanz liegt in der Aktivität: Toleranz ist passiv, während Akzeptanz aktiv ist. Toleranz impliziert, dass der Andere froh sein sollte, überhaupt geduldet zu werden.

In der Praxis werden Toleranz und Akzeptanz leider oft vermischt und nicht korrekt unterschieden.

Bei Diskussionen um Gleichberechtigung wird Toleranz zum Beispiel als großherzig und großzügig angesehen. Dabei bedeutet es lediglich, dass Randgruppen unfreiwillig ertragen werden. Besser wäre es, diese Andersartigkeit zu akzeptieren und aktiv zu unterstützen.

Der Satz „Es ist, wie es ist.“ bedeutet im Zusammenhang mit Toleranz ein „Erdulden“. Man nimmt die Situation so wie sie ist, weil man sie nicht ändern kann oder will. Es besteht kein Interesse, aktiv etwas zu unternehmen.

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3.3 Resignation

„Es ist, wie es ist.“ – Diesen Satz verwendest du auch, wenn du glaubst, etwas nicht ändern zu können. Oder, wenn dir die Kraft fehlt, der negativen Belastung zu entkommen. Es ist eine Art Hilflosigkeit. Wenn du resignierst, hast du aufgegeben und keine Energie mehr zu handeln.

Beispiel: Du erhältst eine schwerwiegende gesundheitliche Diagnose.

Ein Beispiel aus meinem persönlichen Leben:
Meine Diagnose lautet: Ich werde mein ganzes Leben lang ständige Nervenschmerzen haben – mal mehr, mal weniger.
Resigniere ich, ergebe ich mich meinem Schicksal und tue nichts weiter, als mich zu bemitleiden. Das führt zu einem totalen Energieverlust. Gefühle von Sinnlosigkeit, Hilflosigkeit und Depression machen sich breit.
Akzeptiere ich jedoch mein Schicksal (was ich tue), nehme ich als erstes die Schmerzen an. Ich plane mein gesamtes Leben inklusive Schmerzen. Was geht gut und was geht weniger gut? Meine radikale Akzeptanz geht sogar so weit, dass ich die Diagnose in Frage stelle. Ich probiere und teste verschiedene Therapien, die meinen Schmerz lindern und im besten Fall irgendwann ganz beseitigen. Das ist meine Hoffnung. Das ist mein Ziel.

Obwohl radikale Akzeptanz dem Aufgeben oder Resignieren ähnlich scheinen mag, gibt es entscheidende Unterschiede. Anders als bei einer Resignation wird bei radikaler Akzeptanz nämlich nicht aufgehört, Besserung anzustreben. Durch das Akzeptieren von negativen Ereignissen und Umständen wird zusätzlich Energie für wichtige Aktivitäten gespart. 

4. Anzeichen für mangelnde Akzeptanz!

Auf negative Situationen mit Emotionen wie Traurigkeit oder Wut zu reagieren, ist normal. Wenn du jedoch hoffst und denkst, dass die Dinge anders sein könnten und dir selbst oder andern die Schuld gibst, kommst du nicht weiter.

Gedankenbeispiele, die auf mangelnde Akzeptanz hinweisen und bei denen du radikale Akzeptanz anwenden solltest.

  • Warum ist mir das passiert?
  • Das ist nicht fair.
  • Ich kann damit nicht umgehen.
  • Was habe ich getan, um das zu verdienen?
  • Ich kann nicht glauben, dass das passiert.
  • Immer geschieht mir etwas Schlimmes.
  • Niemand sonst muss damit zurechtkommen.
  • Ich kann nicht akzeptieren, dass das passiert ist.
  • Ich werde mich nie damit abfinden können.
  • Das ist schrecklich und ich werde nie darüber hinwegkommen.
  • Kein Wunder habe ich eine Depression.

Durch das Üben und Trainieren radikaler Akzeptanz, kannst du lernen, der manchmal harten Realität gelassener ins Auge zu blicken und effektiver mit Herausforderungen umzugehen.

5. Akzeptiere, was du nicht ändern kannst! Die Vorteile der radikalen Akzeptanz.

akzeptieren, was man nicht ändern kann

Radikale Akzeptanz hilft dir, aus der Spirale negativer Gedanken und Emotionen auszusteigen. Du lernst der Realität ins Auge zu sehen und ersparst dir damit Leid, Schmerz und Frust.

Menschen, die einfacher akzeptieren können, erfahren im Alltag mehr positive Emotionen und fühlen sich somit zufriedener und glücklicher.

Studien aus der Psychologie zeigen, dass radikale Akzeptanz folgende positive Ergebnisse fördert:

  • Verbesserte emotionale Regulation
  • Gesteigertes Gefühl von Wohlbefinden
  • Höhere Lebenszufriedenheit
  • Reduktion von Stress und Angst
  • Erleichterter Umgang mit schwierigen Situationen
  • Erhöhte Lösungs- und Handlungskompetenz
  • Förderung persönlicher Charakterstärken

Im Alltag gibt es viele Situationen, die Leid verursachen können.  

  • Du hast einen Job nicht erhalten.
  • Dein Partner hat dich verlassen.
  • Eine Grippe hat dich im Urlaub erwischt.

Alles kein Grund zur Begeisterung. Aber mit radikaler Akzeptanz kannst du es schaffen, nicht übermäßig darunter zu leiden.

6. Meistere das Leben mit radikaler Akzeptanz: 7 praktische Übungen!

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um radikale Akzeptanz zu üben. Du musst dich allerdings intensiv mit dir selbst beschäftigen. Aber es lohnt sich. Am Ende gewinnst du eine Menge Selbsterkenntnis und Selbstvertrauen. Du wirst dich wohler und zufriedener fühlen. Hier sind 7 Übungen für radikale Akzeptanz:

6.1 Identifiziere deine Akzeptanzprobleme!

Es klingt einfach, aber oft bist du dir gar nicht bewusst, dass du etwas nicht akzeptierst. Akzeptanz ist eine Fähigkeit und eine mentale Einstellung, die Wissen erfordert. Nur so kannst du reflektieren, radikal akzeptieren und loslassen.

 ”

Der erste Schritt in Richtung Veränderung ist Erkenntnis. Der zweite Schritt ist Akzeptanz. 

Nathaniel Branden

(US-amerikanischer Autor)

Erst wenn du etwas radikal akzeptierst, schaffst du die Basis für Veränderungen. Suche und finde also zunächst deine persönlichen Akzeptanzprobleme. 

Etwas geht gegen deine Werte:

  • Menschen werden nicht human genug behandelt.
  • Ein unmögliches und inakzeptables Verhalten stört dich.
  • Die Kultur in deinem Unternehmen ist unglaublich schlecht.

Deine Lebensumstände sind schwierig:

  • Ein dir nahestehender Mensch ist schwer chronisch krank. Das führt zu emotionalem Schmerz.
  • In deiner Kindheit hast du die Erfahrung von Gewalt gemacht, was dich nach wie vor belastet.
  • Viele Menschen in deinem Umfeld erscheinen dir erfolgreicher und glücklicher.

Du findest etwas unfair:

  • Du hast dich engagiert und Überstunden gemacht, doch jetzt erhält dein Kollege die Projektleitung.
  • Du hast das Team aufgebaut und alles effizient organisiert, aber der neue Chef erntet die Früchte.
  • Dein Wissen ist umfassend und deine Erfahrung sehr gut, aber die Lohnerhöhung bekommt jemand anderes.
annehmen was ist

Etwas ist für dich eine große Enttäuschung:

  • Du hast eine Jobabsage erhalten.
  • Alles hast du in der Partnerschaft gegeben und jetzt hat er/sie dich einfach verlassen.
  • Ein Freund verhält sich nicht so unterstützend, wie du erwartet hast.

Es ist etwas passiert, dass dich ärgert:

  • Du hast den Zug verpasst, obwohl ein wichtiger Termin anstand.
  • Jemand aus deiner Familie hat etwas Wertvolles kaputt gemacht.
  • In einer Sitzung wurdest du ungerechtfertigt kritisiert und du hast dich nicht gewehrt.

Deine unbegründeten Hoffnungen und moralische Ansprüche bringen dich leider nicht weiter. 

Radikale Akzeptanz - erste Übung:

Denke darüber nach, was du im Moment nicht akzeptieren kannst. Finde die Dinge, Situationen und Menschen, die du nicht akzeptierst! Schreibe sie am besten auf.

Meine Erfahrungen zeigen, dass eine Analyse immer der erste grundlegende Schritt ist, auch bei der radikalen Akzeptanz.

6.2 Decke deine Illusionen auf!

Du hast in der ersten Aufgabe die Situationen, Lebensumstände und Menschen identifiziert, bei denen du Akzeptanzprobleme hast! Möglicherweise versuchst du nun, sie schön zu reden und dir falsche Hoffnungen zu machen. In etwa so:

  • Die bereuen sicher bald, dass sie mich entlassen haben.
  • Wenn ich mich ordentlich aufrege, dann löst sich die Situation zu meinen Gunsten.
  • Mein Ex-Partner kommt sicher bald zurück, weil er erkennt, was er an mir hat.
  • Die Krankheit ist sicher nicht so schlimm und geht vorbei.

Es geht nun darum, der Realität ins Auge zu sehen sowie Dinge und Menschen zu akzeptieren, wie sie sind. 

Radikale Akzeptanz - zweite Übung:

Erkenne deine Illusion und akzeptiere die Realität uneingeschränkt. Nimm an, was ist, und gib jeglichen Widerstand auf. Lerne zu akzeptieren, statt zu kämpfen! 

6.3 Hinterfrage deine Gedanken!

Du kannst nicht negativ denken und Positives erwarten. Wenn du anderen die Schuld gibst und denkst, alles ist so unfair und schlecht, wird sich an deiner Situation nichts ändern. Im Gegenteil, dein Frust und deine Unzufriedenheit mit dem Leben werden steigen.

Aus meiner Sicht ist radikale Akzeptanz ein mentaler Prozess. Zunächst musst du erkennen, dass deine fehlende Akzeptanz in deinen Gedanken fixiert ist. Diese Gedanken gilt es zu finden und zu hinterfragen, um Platz für mentale und emotionale Akzeptanz zu schaffen.

Dinge akzeptieren statt kämpfen

Unser Leben ist das, was unsere Gedanken daraus machen.


Radikale Akzeptanz - dritte Übung: 

Du hast in bestimmten Situationen Akzeptanzprobleme. Diese hast du bereits identifiziert. 

Überlege dir jetzt genau, was du in diesen Situationen denkst. Entlarve deine negativen Gedanken und hinterfrage sie. 

Dabei kann dir helfen, negative Glaubenssätze aufzulösen oder auch dein Gedankenkarussell zu stoppen. Ändere deine Sichtweise! 

  •  Stell dir vor, wie du in 5 Jahren darüber denkst. Ist es dann noch wichtig?
  •  War diese Lebenskrise vielleicht sogar eine Chance für dein Leben? 

Im besten Fall wandelst du deine negativen Gedanken auch gleich um. 

6.4 Radikale Akzeptanz: Lerne deinen Schmerz anzunehmen und zu überwinden!

Schmerz gehört zum Leben wie Freude, Atmen und Schlafen. Du kannst ihn nicht immer vermeiden, da die meisten schmerzhaften Situationen in der Vergangenheit liegen. Schmerz ist in vielen Fällen eine normale und gesunde Reaktion. Du solltest ihn akzeptieren, aber gleichzeitig Vergangenes loslassen, um frei zu sein. 

Wenn du dich an etwas klammerst, was du nicht mehr hast und was vorbei ist, dann ist dein Leid vorprogrammiert. Diese Leid hemmt dich und beeinträchtig dein Tun und Denken negativ. Es ist ein Kämpfen gegen die Realität, das dich nur erschöpft.  

Es ist deshalb wichtig, dass du mit Übungen lernst, unangenehme Ereignisse und Gefühle zu ertragen, die sich nicht mehr verändern lassen. Das bedeutet nicht, dass du dich passiv ergeben und duldsam abwarten sollst. Es geht darum, Energie zu gewinnen - Energie, die später für die Problembewältigung nötig ist.

Die Realität zu akzeptieren, bedeutet nicht, dass du Schicksalsschläge positiv sehen sollst. Es bedeutet nur, sie anzunehmen, statt dagegen zu kämpfen.

Radikale Akzeptanz - vierte Übung:

Lerne, deinen Schmerz anzunehmen und ihn als Teil deiner Lebenserfahrung zu integrieren. So wirst du innerlich stärker und kannst Herausforderungen besser meistern.

6.5 Radikale Akzeptanz Übungen: Fragen-Reflektieren-Fühlen-Akzeptieren!

Durch bewusste gezielte Fragen lernst du, deine Emotionen zu verstehen und anzunehmen. Nimm dir eine spezifische Situation vor und stelle dir die folgenden Fragen. Beantworte sie offen und ehrlich:

  1. Frage: Kannst du an der Situation etwas ändern? Wenn ja, dann ändere etwas. Wenn nein, reflektiere.
  2. Reflektieren: Wie fühlst du dich, wenn du die Realität nicht akzeptierst? Benenne deine Gefühle: Traurigkeit, Wut, Ärger, Frustration, Schmerz, Hoffnungslosigkeit, Panik, Angst.
  3. Fühlen: Lass deine Emotionen bewusst zu. Nimm wahr, wie du dich fühlst. Sei achtsam, ohne zu werten.
  4. Akzeptieren: Übe jetzt radikale Akzeptanz! Am besten geht das mit Affirmationen. Sage dir immer wieder Sätze wie: «Es ist, wie es ist.» «Es lässt sich nicht mehr ändern.» «Ich akzeptiere diese Erfahrung.» Sage dies laut vor dem Spiegel oder auch nur in Gedanken.

Beispiel: Du hast einen geliebten Menschen verloren.

  • Frage: Kannst du etwas daran ändern? Nein.
  • Reflektieren: Welche Gefühle löst es in dir aus? Trauer, Wut, Schmerz, Angst.
  • Fühlen: Spüre dich in diese Gefühle ein. Lass sie zu und nimm sie bewusst wahr.
  • Akzeptieren: Lerne die Realität anzunehmen. «Es ist leider, wie es ist.» «Es lässt sich nicht mehr ändern.» «Das Leben geht weiter.» Gib den Kampf gegen die Tatsachen auf. Lass los. 

6.6 Übe den Prozess der radikalen Akzeptanz im Alltag!

Welche Reaktionen hast du normalerweise auf Situationen und kleine Unannehmlichkeiten des Alltags? Wut, Ärger, Frust?

  • Du stehst im Stau auf der Autobahn.
  • Dein Zug hat Verspätung.
  • Etwas geht dir im Haushalt kaputt.
  • Dein Essen brennt an.
  • Du verstauchst dir deinen Fuß.

Radikale Akzeptanz - sechste Übung:

Übe den Prozess der radikalen Akzeptanz im Alltag. Reagiere bei kleinen Unannehmlichkeiten mit Gelassenheit, Ruhe und Humor. Integriere die Übung aus Schritt 5: Fragen-Reflektieren-Fühlen-Akzeptieren.

Ich persönlich bin überzeugt: Wenn dir die radikale Akzeptanz im Alltag gelingt, wirst du auch leichter mit größeren Unannehmlichkeiten umgehen können. Lerne Dinge akzeptieren und loslassen. Lerne Menschen radikal zu akzeptieren. Die Devise deines Lebens: annehmen was ist!

6.7 Akzeptiere dich selbst: radikale Selbstannahme!

Nicht nur Situationen, Lebensumstände oder andere Menschen solltest du radikal akzeptieren - vor allem auch dich selbst.

  • Du bist schüchtern und eher introvertiert?
  • Du kannst dir nur schlecht Namen oder Vokabeln merken?
  • Deine perfekte Art hindert dich oft am Weiterkommen?

Übe radikale Akzeptanz mit dir selbst, sowohl mit deinen Schwächen als auch mit deinen Stärken. 

  • Du findest deinen Bauch zu schlaff?
  • Es zeigen sich die ersten Fältchen im Gesicht?
  • Deine Haare sind zu dünn? Oder es sind schon erste Anzeichen einer Glatze zu sehen?

Nimm deinen Körper an, so wie er ist. Denn du bist gut so, wie du bist. 

Hältst du andere für erfolgreicher, schöner, talentierter oder besser?

Vergleiche dich nicht mit anderen! Konzentriere dich auf dich und deine Stärken. Akzeptiere dich radikal und stärke dein Selbstwertgefühl. Lasse Selbstkritik, Selbstzweifel und Selbstunsicherheit hinter dir. Stelle deinen inneren Kritiker ab. 

akzeptieren lernen

Es ist völlig in Ordnung, wenn es dir hin und wieder nicht gut geht und du nicht die gewohnte Leistung erbringen kannst. Akzeptiere, dass du ein Mensch bist und es völlig normal ist, auch mal einen schlechten Tag zu haben.

Lass die illusorischen Hoffnungen vom perfekten ICH nicht Oberhand gewinnen. Sie rauben dir nur wertvolle Energie, indem sie negative Emotionen erzeugen. Akzeptieren statt Kämpfen - das sollte deine Devise sein. Wenn du dich radikal akzeptierst, wirst du merken, wie du gelassener und zufriedener mit dir und deinem Leben wirst.

Für radikale Selbstakzeptanz helfen Übungen der Dankbarkeit. Auch kannst du dir mentale Kraft aus der Natur holen. Lies dazu meine sieben inspirierenden Ideen zur Stärkung deines Geistes

7. Fazit - radikale Akzeptanz!

Das Leben ist komplex und voller Herausforderungen, die nicht immer deinen Erwartungen entsprechen. Der Satz "Es ist, wie es ist" symbolisiert für viele Menschen eine Haltung der radikalen Akzeptanz, die weit über Resignation hinausgeht.

Radikale Akzeptanz bedeutet, dass du die Realität bedingungslos annimmst, ohne Widerstand oder Urteil. Es ist eine bewährte Strategie, um mit negativen Situationen umzugehen und inneren Frieden zu finden. Durch gezielte Übungen kannst du bedingungslose Annahme im Alltag lernen.

Radikale Akzeptanz ist eine drastische Formulierung. Sie soll dir klar machen, dass dich Halbheiten nicht weiterbringen. Natürlich darfst du in einer schlimmen Situation trauern, weinen, schreien und wütend sein. Aber bleibe nicht darin stecken.

Um sämtliche Kräfte zu mobilisieren und eine positive Veränderung herbeizuführen, hilft dir die radikale Akzeptanz. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

ÜBER dIE AutorIN

Grit Schönherr ist Gründerin und Hauptautorin von 365mentalfit. Sie ist Coach für mentale Gesundheit und ausgebildete Mentaltrainerin. Grit ist überzeugt, dass Glück und Erfolg im Kopf beginnen. Sie hilft anderen Menschen zu mehr mentaler Stärke, damit sie ihren Alltag gelassen meistern und ihre Ziele effizient erreichen können.
Mehr über Grit erfährst du hier.

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