ADHS und Selbstwert: Warum du nicht falsch bist, sondern besonders

Wer ADHS hat, kennt sie nur zu gut: die leise Stimme im Kopf, die ständig fragt, ob man „genug“ ist. Genug konzentriert. Genug organisiert. Genug angepasst. Doch was, wenn genau dieses „Anderssein“ nicht falsch ist, sondern eine besondere Stärke?

In diesem Beitrag geht es um ADHS und Selbstwert – und darum, warum beides so eng miteinander verknüpft ist. Du erfährst, worin der wahre Wert von Menschen mit ADHS liegt, was in deinem Gehirn wirklich passiert, wie du deinen Selbstwert gezielt stärken kannst – und warum du dich nie wieder „falsch“ fühlen musst.

Dieser Beitrag passt thematisch zur Blogparade ADHS hat viele Gesichter - Hier ist eins davon von Birgit Oppermann.

Das Wichtigste in Kürze: 

  • ADHS beeinflusst das Selbstwertgefühl – nicht durch die Diagnose, sondern durch ständige Vergleiche und Missverständnisse.
  • Die Symptome können auch Stärken sein: Hyperfokus, Kreativität, Empathie oder vernetztes Denken.
  • Selbstwert entsteht durch Annahme – nicht durch ständiges Funktionieren oder Optimieren.
  • Du bist nicht falsch. Du bist besonders. Und du darfst deinen eigenen Weg gehen.

1. Was bedeutet ADHS und was ADS?

1.1 Was hinter der Diagnose steckt

ADHS – das klingt für viele nach zappeligen Kindern, wilden Gedanken und fehlender Disziplin. Doch hinter diesen Klischees steckt eine neurologische Besonderheit, die viel mehr ist als bloße Unruhe.

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) beschreibt eine andere Art, Reize zu verarbeiten, Informationen zu filtern und Emotionen zu regulieren. Bei vielen Menschen zeigt sie sich in einem inneren Feuerwerk – voller Ideen, Impulse, Begeisterung, aber auch mit Chaos, Frust und dem Gefühl, „nicht zu passen“.

ADS wird oft übersehen, weil es leiser auftritt. Es wird auch als „unaufmerksame Typ“ bezeichnet. Statt Hyperaktivität steht hier das Tagträumen im Vordergrund. Menschen mit ADS wirken still, unbeteiligt, manchmal zerstreut. Sie stören nicht – und werden deshalb häufig viel später erkannt.

Beide Formen können das Leben stark prägen. Aber sie definieren dich nicht. Sie erklären dich.

Fachliche Einordnung (ICD-11)

Laut ICD-11 ist ADHS eine neurologische Entwicklungsstörung mit drei Hauptsymptomen:

  • Unaufmerksamkeit
  • Impulsivität
  • Hyperaktivität (optional)

Sie müssen über mindestens sechs Monate bestehen, in verschiedenen Lebensbereichen auftreten und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Der Begriff ADS bezeichnet umgangssprachlich eine ADHS ohne sichtbare Hyperaktivität.

Die ICD-11 ist das internationale Klassifikationssystem für Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie beschreibt genau, welche Merkmale eine medizinische Diagnose wie ADHS erfüllen muss.

1.2 Unterschiede zwischen ADHS und ADS

Die Unterscheidung zwischen ADHS und ADS hilft vielen, sich selbst besser zu verstehen.

Während ADHS häufig mit Impulsivität und Bewegungsdrang einhergeht, zeigt sich ADS eher in Konzentrationsschwierigkeiten, Verlangsamung und innerer Unruhe.

Wichtig zu wissen: ADS ist keine „mildere Form“. Es ist eine andere Erscheinungsweise – mit eigenen Herausforderungen.

Und noch wichtiger: Menschen mit beiden Varianten entwickeln oft beeindruckende Kompensationsstrategien. Weil sie es müssen. Und genau das ist oft der Beginn innerer Stärke.

ADS wird oft übersehen – vor allem bei Mädchen und Frauen. Gerade deshalb bleibt das Selbstwertgefühl häufig lange unbeachtet.

1.3 Was im Gehirn passiert

ADHS ist im Gehirn messbar. Die Ursachen liegen unter anderem in einer veränderten Aktivität des präfrontalen Cortex – zuständig für Aufmerksamkeit, Steuerung und Planung..

ADHS und Selbstwert

Auch das Dopaminsystem spielt eine Rolle: Der Botenstoff, der für Motivation und Belohnung zuständig ist, wird anders reguliert.

Diese biologischen Unterschiede erklären vieles – sie verändern, wie Reize verarbeitet, Aufgaben geplant und Gefühle gesteuert werden. Gerade weil diese Abläufe anders funktionieren, kann es zu ständigen Rückmeldungen wie „du bist zu laut“, „zu chaotisch“, „zu unkonzentriert“ kommen – und genau das nagt oft schon früh am Selbstwertgefühl.

Darum ist ADHS keine Charaktersache – sondern neurobiologisch erklärbar. Die Folgen spürt man oft emotional – nicht nur funktional.

   Zahlen & Fakten zu ADHS:

  • 3-5% der Kinder weltweit erfüllen die Kriterien einer ADHS-Diagnose
  • rund 60% behalten Symptome bis ins Erwachsenenalter
  • Frauen werden oft erst spät erkannt, weil sie meist ADS haben und dies weniger auffällt
  • Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland mindestens 3 Millionen Erwachsene von ADHS betroffen sind (3-4% der Bevölkerung)

    Quellen: adhs-deutschland.de

Und wenn das Gehirn ständig überfordert ist – von Reizen, Erwartungen und Selbstkritik – dann wird auch der Alltag zur Dauerbaustelle.


1.4 Typische Herausforderungen im Alltag – zwischen Chaos und Klarblick

Zu den typischen Merkmalen von ADHS gehören unter anderem Unaufmerksamkeit, Impulsivität, emotionale Übersteuerung – aber auch ein hohes Maß an Kreativität und ein intensives Erleben.

Im Alltag kann ADHS bedeuten: Du willst zuhören, aber dein Kopf springt weg. Du willst Ordnung, aber dein Schreibtisch spiegelt deinen inneren Sturm. Oder: Du liebst neue Projekte, aber verlierst dich in der Umsetzung. Das kann zermürbend sein – für Betroffene wie auch für ihr Umfeld. Und ja, ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Doch es gibt auch die andere Seite: Den klaren Blick für das Wesentliche. Die Leidenschaft, die andere mitreißt. Die Fähigkeit, in Sekunden kreative Lösungen zu finden. ADHS bedeutet oft: intensiver fühlen, schneller denken, tiefer erleben – aber auch schneller erschöpft sein.

Dabei gilt: ADHS ist kein einheitliches Bild. Es kann sich in ganz unterschiedlichen Symptomen zeigen, je nach Persönlichkeit, Alltag und Lebensphase.

2. Selbstwert: Warum er bei ADHS oft leidet

2.1 Warum wir früh lernen, uns falsch zu fühlen und wie das am Selbstwertgefühl nagt

Viele Kinder mit ADHS oder ADS spüren schon früh, dass sie „nicht richtig“ sind – zumindest im Vergleich zu dem, was andere oder die Gesellschaft als „normal“ empfinden. Sie hören Sätze wie: „Jetzt reiß dich mal zusammen“, „Warum kannst du dich nicht konzentrieren wie die anderen?“ oder „Du musst dich einfach mehr anstrengen.“

Diese Botschaften treffen nicht nur das Verhalten, sie treffen das Wesen. Und sie wirken. Wenn man als Kind ständig das Gefühl vermittelt bekommt, nicht zu genügen, prägt das das Selbstbild tief. Aus der kindlichen Frage „Was stimmt mit mir nicht?“ wird schnell ein innerer Glaubenssatz: „Mit mir ist etwas falsch.“  oder  „Ich bin nicht gut genug.“ Und man fühlt sich einsam.

Ich selbst erinnere mich noch genau an diese Momente im Alltag, in denen ich gespürt habe, dass ich anders funktioniere. Anders denke, mehr fühle, weniger zuhöre. Damals gab es keine Diagnose, kein Verständnis. Nur dieses Gefühl, nicht dazuzugehören und nicht verstanden zu werden. Und immer zu denken: Ich passe nicht in diese Welt. Das hat mein Selbstwertgefühl tief verletzt.

Ich habe mich nicht „absichtlich“ so verhalten. Ich wollte dazugehören, gemocht werden, „es richtig machen“. Doch je mehr ich mich bemüht habe, desto öfter bin ich an den Erwartungen gescheitert. Und das war noch schlimmer für meinen Selbstwert.

2.2 Schule, Vergleiche, Anpassungsdruck – wo alles beginnt

In der Schule zeigen sich die Symptome von ADHS oft besonders deutlich. Manche Kinder wirken unruhig, impulsiv, stören den Unterricht – nicht, weil sie wollen, sondern weil ihr inneres System auf Hochbetrieb läuft. Andere wiederum, wie bei ADS, sind nach außen hin still, verträumt, abwesend. Sie fallen nicht auf, aber sie kriegen auch vieles nicht mit.

Beide Formen haben eines gemeinsam: Sie passen oft nicht in das schulische System, das auf Konzentration, Anpassung und Gleichmäßigkeit ausgelegt ist. Und genau da beginnt der Vergleich – der Moment, in dem viele Kinder spüren: Ich bin anders. Ich funktioniere nicht wie die anderen. Und das fühlt sich nicht nur schwierig an, das kratzt am Selbstwertgefühl

Ich erinnere mich an den Chemieunterricht. Der Lehrer erklärte den Versuchsaufbau und nach fünf Minuten hatte ich keinen Plan mehr, worum es ging. Mein Kopf war einfach abgeschaltet. Nicht, weil ich nicht wollte. Sondern weil ich nicht konnte. Ich war weg – mit meinen Gedanken, mit meiner Aufmerksamkeit.

Und danach blieb nur die Unsicherheit: „Was soll ich jetzt tun?“ Ich habe dann bei den anderen abgeschaut, gefragt, improvisiert. Irgendwie ging’s, aber ich fühlte mich oft wie die Einzige, die nichts kapiert.

Solche Erfahrungen hinterlassen Spuren. Sie führen zu einem inneren Dauervergleich: „Warum klappt das bei den anderen – und bei mir nicht?“ Mit jedem weiteren Schuljahr wächst das Gefühl, nicht zu genügen, trotz aller Mühe. Und genau das trifft den Selbstwert hart und kann sogar in eine Lebenskrise münden.

Denn wer seine Stärken ständig in einem System beweisen soll, das die eigenen Besonderheiten nicht versteht, verliert leicht den Glauben an sich selbst.

2.3 Meine Diagnose: Der Moment, der alles verändert hat

Ich war fast 50 Jahre alt, als ich zum ersten Mal hörte, dass ich selbst ADS haben könnte – und das kam nicht von mir. Es war ein Psychiater, der meinen Sohn untersuchte. Nachdem er eine ADS-Diagnose gestellt hatte, sah er mich an und sagte ganz beiläufig: „Wissen Sie eigentlich, dass sich das vererbt?“ Das war der Moment, in dem ich zum ersten Mal gespiegelt bekam: Das betrifft nicht nur mein Kind – das bin auch ich.

Natürlich ließ ich es dann fundiert abklären. Und tatsächlich: Die Diagnose war eindeutig. ADS. Kein Zweifel. Für mich war das damals keine Erschütterung, sondern eine Erleichterung. Endlich hatten all die Dinge, mit denen ich immer wieder gerungen hatte, einen Namen.

Ich war nicht falsch, nicht zu wenig diszipliniert, nicht einfach „schlecht organisiert“. Ich war neurodivergent. Mein Gehirn funktionierte einfach anders.

Ich habe in meinem Leben viele Strategien entwickelt, um klarzukommen. Ich bin nicht jemand, der sich hängen lässt. Aber trotzdem war es ein riesiger Unterschied, zu wissen, warum ich so bin, wie ich bin. Mein Anderssein hatte endlich ein Gesicht.

Ich darf so sein, wie ich bin. Ich muss nicht mehr gegen mich kämpfen. Ich darf meine Stärken nutzen und meine Grenzen anerkennen.

Medikamente habe ich ausprobiert, aber sie haben mir nicht geholfen. Das war okay. Ich hatte ja endlich verstanden, warum ich in bestimmten Situationen reagiere, wie ich reagiere. Allein dieses Wissen war ein Wendepunkt: für mein Selbstwertgefühl, mein Verständnis für mich selbst und meinen inneren Frieden.

Heute weiß ich: Genau dieses Wissen möchte ich weitergeben – damit andere diesen inneren Frieden früher finden als ich.

3. Die Stärken hinter den Symptomen erkennen

3.1 Was ADHS auch bedeuten kann: Kreativität, Fokus, Feingefühl

ADHS steht oft für Chaos oder Impulsivität. Doch es gibt auch die andere Seite: Viele Menschen mit ADHS oder ADS besitzen ein feines Gespür für Stimmungen, kreative Lösungen und originelles Denken. Sie denken schnell, fühlen intensiv – und sehen oft das, was anderen entgeht.

Eine dieser Fähigkeiten ist der sogenannte Hyperfokus: Wenn ein Thema wirklich interessiert, dann entsteht eine Tiefe und Konzentration, die andere oft bewundern. Ich kenne das nur zu gut – wenn mich etwas fesselt, verliere ich das Zeitgefühl. Ich bin voll drin, arbeite schnell, fokussiert, effizient. Das ist keine Störung – das ist ein Geschenk. Vorausgesetzt, ich darf so arbeiten, wie mein Gehirn funktioniert.

Routine hingegen – monotone Aufgaben, langatmige Gespräche – überfordern mein Gehirn eher. Dann schaltet mein Kopf ab. Das ist nicht Faulheit. Das ist Neurodivergenz. Und gerade darin liegt auch Stärke: Denn wer kreativ denkt, anders strukturiert ist und vernetzt wahrnimmt, bringt genau die Fähigkeiten mit, die es in komplexen Situationen braucht.

ADHS bedeutet nicht nur Hürde – es bedeutet auch Potenzial. Und je eher wir lernen, diese Stärken zu sehen, desto leichter wird es, mit den Herausforderungen umzugehen.

ADHS Stärken herausfinden

3.2 Warum dein Gehirn nicht falsch tickt – sondern besonders

ADHS ist keine Störung im klassischen Sinn. Es ist eine andere Art, Informationen zu verarbeiten, Reize zu bewerten und mit der Welt in Beziehung zu treten. Dieses „anders Ticken“ bringt Herausforderungen mit sich – ja. Aber es bringt auch neue Sichtweisen, ungewöhnliche Lösungsansätze und ein sehr feines Gespür für das, was zwischen den Zeilen liegt.

Ich weiß noch, wie ich mich früher oft gefragt habe, warum mein Kopf nie dann „mitspielt“, wenn ich es brauche – aber sofort anspringt, wenn’s spannend wird. Heute weiß ich: Mein Gehirn ist nicht falsch. Es ist neugierig. Schnell. Eigenwillig. Und das ist kein Makel – es ist mein Muster.

Das Problem ist nicht das Gehirn. Das Problem ist, dass wir es ständig mit der falschen Vorlage vergleichen. Mit einer Norm, die für ganz andere Menschen gemacht wurde.

Wer seine Stärken kennt und den Mut hat, sich selbst ernst zu nehmen, kann genau daraus Kraft schöpfen: aus dem Wissen, dass man nicht falsch ist – sondern besonders.

4. ADHS und Selbstwert: Wie du mentale Stärke entwickelst - ohne dich zu verbiegen

4.1 Warum Selbstannahme wichtiger ist als Selbstoptimierung

Viele Menschen mit ADHS glauben, sie müssten sich nur genug anstrengen, um endlich „normal“ zu funktionieren. Doch Selbstwert entsteht nicht dadurch, dass du dich ständig verbessern willst. Er entsteht, wenn du begreifst, wie du tickst – und aufhörst, dich innerlich kleinzureden.

Ich habe lange versucht, mich zu optimieren: strukturierter zu arbeiten, fokussierter zu sein, mich besser zu organisieren. Doch das Gefühl, „nicht zu genügen“, blieb. Erst als ich verstand, dass mein Gehirn anders funktioniert – nicht schlechter – wurde es leichter.

Selbstannahme heißt für mich heute: Ich bin okay, auch wenn ich nicht alles im Griff habe. Ich darf meine Art ernst nehmen, ohne sie ständig verändern zu müssen. Und genau das ist für mich der Kern von Selbstwert bei ADHS: nicht gegen sich zu kämpfen, sondern mit sich zu arbeiten.

Denn mentale Stärke bei ADHS entsteht nicht durch Anpassung – sondern durch Akzeptanz. Und die beginnt mit einem Satz: „Ich darf so sein, wie ich bin.

mentale Stärke bei ADHS

4.2 Was du tun kannst, wenn dein Kopf einfach nicht mehr mitmacht

Manchmal kippt einfach alles. Zu viele Reize, zu viele Gedanken, zu viel Erwartung – und plötzlich geht gar nichts mehr. Früher habe ich mich in solchen Momenten nur noch zusätzlich unter Druck gesetzt. Heute weiß ich: Genau dann brauche ich etwas ganz anderes.

Mir helfen Rückzug und Klarheit. Einen Raum schaffen, in dem kein Input von außen kommt – kein Gespräch, keine Aufgabe, kein „Du solltest noch …“. Stattdessen: Fenster auf, frische Luft, Bewegung, oder einfach nur Stille.

Auch das Sortieren meiner Gedanken auf Papier hat sich bewährt. Nicht perfekt, nicht schön – aber raus aus dem Kopf. Und manchmal genügt ein einziger Satz, um bei mir selbst anzukommen: „Es ist okay, so zu sein.“

Mentale Stärke bei ADHS bedeutet nicht, immer zu funktionieren. Sie bedeutet, zu wissen, wann es Zeit ist, auszusteigen – und wie du dich selbst wieder auffängst. Genau das ist Selbstfürsorge, nicht Schwäche.

4.3 Kleine Schritte, große Wirkung: 5 Wege, deinen Selbstwert im Alltag zu stärken

Ein positiver Selbstwert entsteht nicht über Nacht – aber er wächst mit kleinen, konsequenten Schritten. Gerade bei ADHS hilft es, Dinge greifbar zu machen: einfache Rituale, klare Strukturen, stärkende Gedanken.

Hier sind fünf Wege, die dir im Alltag helfen können – ohne Druck, aber mit Wirkung:

1. Starte bewusst in den Tag.
Ein ruhiger Moment nur für dich – bevor der Trubel beginnt. Das kann ein kurzer Kaffee in Stille sein oder ein paar Minuten mit offenem Fenster. Hauptsache: Du entscheidest, wie dein Tag beginnt.

2. Plane pragmatisch.
Ein Wochenplan, der nicht perfekt ist, aber Orientierung gibt, kann Wunder wirken. Nicht alles im Griff – aber einen Überblick. Das beruhigt dein System.

3. Sprich liebevoll mit dir.
Sprache wirkt. Statt „Ich bin chaotisch“ sag: „Ich denke vernetzt.“ Diese Umdeutung verändert nicht nur deinen Blick auf dich – sie stärkt auch deinen Selbstwert.

4. Reflektiere freundlich.
Was lief gut heute? Was war schwer? Und was würdest du dir selbst als Freundin sagen? Kleine Reflexionspausen machen den Blick weicher – und den Umgang mit dir selbst ehrlicher.

5. Wähle kleine Schritte statt Selbstoptimierung.
Du musst nicht perfekt sein. Aber du kannst dir jeden Tag zeigen: Ich bin es wert, gut mit mir umzugehen. Das ist kein Ziel – das ist eine Haltung. Lerne gelassen zu sein.

Wenn du noch mehr Inspiration suchst: Hier findest du 55 Ideen, wie du dein Selbstbewusstsein stärkst – alltagstauglich, stärkend und ohne Druck.

5. Fazit: Du bist nicht falsch – du bist besonders

ADHS und Selbstwert – das ist keine leichte Kombination. Zu oft wurdest du vielleicht als „zu viel“, „zu unkonzentriert“ oder „zu empfindlich“ beschrieben. Und mit jedem dieser Worte hat sich etwas in dir festgesetzt: die stille Überzeugung, nicht richtig zu sein.

Doch du bist nicht falsch. Du bist anders. Und dieses Anderssein ist keine Schwäche – es ist deine Besonderheit.

Dein Selbstwert wächst nicht, wenn du dich ständig verbesserst. Er wächst, wenn du dich verstehst. Wenn du erkennst, wo deine Charakterstärken liegen. Wenn du liebevoll auf dich schaust – auch in den Momenten, in denen nichts funktioniert.

Und jetzt interessiert mich: Was hat dich beim Lesen besonders berührt? Was nimmst du für dich mit? Ich freue mich, wenn du deine Gedanken in den Kommentaren

ÜBER dIE AutorIN

Grit Schönherr ist Gründerin und Hauptautorin von 365mentalfit. Sie ist Coach für mentale Gesundheit und ausgebildete Mentaltrainerin. Grit ist überzeugt, dass Glück und Erfolg im Kopf beginnen. Sie hilft anderen Menschen zu mehr mentaler Stärke, damit sie ihren Alltag gelassen meistern und ihre Ziele effizient erreichen können.
Mehr über Grit erfährst du hier.

    • Liebe Birgit
      Das Thema für deine Blogparade fand ich von Anfang an sehr spannend. Es fordert einen ja auch immer wieder heraus, selbst wieder über sich und das Thema ADHS nachzudenken. Und ja, ADHS und Selbstwert sind eng miteinander verflochten. Ich habe auf deine ADHS-Erfahrungsberichte geschaut und gestöbert. Es ist eine interessante Zusammenfassung entstanden. Hezrlichen Dank an dich.
      Viele Grüße, Grit

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