Bist du Fußballfan? Nein? Ich auch nicht…
Du solltest es aber trotzdem mal ausprobieren: Geh an ein Fußballspiel, ein nationales oder internationales Spiel. Mit Freunden oder Bekannten.
Du erlebst: Positive Emotionen pur. Freude. Stolz. Jubel. Leidenschaft. Glücksmomente.
Und wenn deine favorisierte Mannschaft noch gewinnt, kennt der Jubel keine Grenzen.
Ich glaube nicht, dass du dich diesen unglaublichen Emotionen entziehen kannst. Diese positive Energie „schwappt“ automatisch auf dich über. Du wirst dich ebenfalls freuen und feiern. Jegliche negativen Gedanken und Gefühle sind für eine kurze Zeit ausgeschaltet.
Na ja, und falls du Fußballfan bist, dann kennst du diese positiven Emotionen ja bereits 🙂
1. Interessantes über Emotionen!
1.1 Was sind Emotionen?
Eine Emotion ist im Sprachgebrauch ein „großes Gefühl“. Es geht einher mit deutlich wahrnehmbaren physischen Veränderungen:
Wissenschaftlich erklärt sind Emotionen komplexe psychologische Zustände. Eine präzise Definition gibt es nicht einmal. Eine Emotion wird in der Psychologie als „Affekt-Reaktion“ bezeichnet, die oft mit dem kurzfristigen Verlust der Handlungskontrolle einhergeht.
Emotionen setzen sich aus körperlichen Empfindungen und Verhaltensreaktionen zusammen. Dir kommen bei einer spontanen Freude vielleicht Tränen, andere lachen herzhaft und die nächsten schreien laut.
Emotionen sind immer subjektiv und meist kurzlebig. Sie entstehen aufgrund äußerer Reize und innerer Erfahrungen.
Wenn du zum Beispiel ein Fußballmatch mit sehr negativen Erfahrungen verbindest, dann ist es durchaus möglich, dass der Jubel der Menschenmenge dich nicht ansteckt.
Sehr oft haben Emotionen einen passenden spezifischen körperlichen Ausdruck. Bei Freude zeigt dein Gesicht ein Lachen und Lächeln und bei Wut verzerrt sich dein Gesicht.
1.2 Wie entstehen Emotionen?
Grundsätzlich werden Emotionen durch Ereignisse und Situationen verursacht. Deine Reaktion hängt dann von deiner Bewertung und Interpretation ab. Diese kann auch vollkommen unterbewusst ablaufen.
Auf das gleiche Ereignis können Menschen mit einem breiten Spektrum an Emotionen reagieren. Die Art und Intensität der Reaktion wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:
1.3 Welche Bedeutung haben Emotionen in der Psychologie?
In der Psychologie versucht man mit dem Beobachten von Emotionen ein besseres Verständnis für menschliche Reaktionen zu erhalten. Je nach Situation, Menschengruppe und Umfeld kommt es zu unterschiedlichsten Emotionen. In der Praxis kann man diese Erkenntnisse dann für die Behandlung von psychischen Krankheiten einsetzen.
Auch in der Entwicklungspsychologie spielen Emotionen eine große Rolle. Vor allem für das soziale und emotionale Lernen bei Kindern sind Gefühle und deren Reaktion darauf sehr wichtig.
1.4 Was ist der Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen?
Im täglichen Sprachgebrauch gibt es kaum einen Unterschied zwischen den Begriffen Gefühl und Emotion.
Und doch gibt es einige Unterschiede, die du beachten kannst.
Emotionen
Gefühle
2. Welche Arten von Emotionen gibt es?
2.1 Die sechs Grund-Emotionen!
Bei den Grundemotionen geht man davon aus, dass jeder Mensch diese schon von Natur aus in sich trägt. Sie gelten außerdem als kulturunabhängig. Ferner äußern Menschen auf der ganzen Welt sie durch ähnliche Gesichtsausdrücke.
Vor allem der US-amerikanische Psychologe Paul Ekman hat intensiv mit den Basisemotionen geforscht. Er unterscheidet 6 Grundemotionen (Liste):
2.2 Positive und negative Emotionen!
Emotionen prägen dein tägliches Erleben und begleiten dein Handeln. Das Spektrum an Gefühlen ist riesig. Dabei werden vor allem positive und negative Emotionen unterschieden.
Die bekannteste und einflussreichste negative Emotion ist die Angst. Fast jeder Mensch ist davon betroffen. Im Grundsatz ist die Angst ein notwendiges Gefühl. Ohne Angst würdest du Gefahrensituationen nicht rechtzeitig erkennen. Nur die Angst lässt dich überleben.
In der heutigen Zeit kommt die negative Emotion Angst oft unbegründet vor. Es liegt keine gefahrenvolle Situation vor und trotzdem reagieren der Körper und die Gedanken mit Angst. Das ist einerseits oft genetisch bedingt und anderseits hat es häufig psychologische Ursprünge.
3. Die Kraft deiner positiven Emotionen
3.1 Wie wirken positive Emotionen?
Als erstes ist es wichtig zu wissen, dass positive Emotionen deutlich weniger lang wirken, als negative Emotionen. Sie haben leider auch nicht einen solch großen Einfluss auf dich. Das liegt in der Natur des Menschen.
Negative Emotionen waren vor allem in der Entstehung der Menschheit überlebensnotwendig. Damit der Mensch Gefahren erkennen und sich diesen stellen konnte, benötigte er zum Beispiel die Angst. Und diese Angst durfte natürlich nicht nach wenigen Minuten oder Stunden wieder verschwinden. Deshalb ist es in unseren Genen verankert, dass negative Gefühle länger und stärker wirken.
In der heutigen Zeit haben negative Gefühle ihre massive Bedeutung verloren. Sie sind nur noch selten überlebensnotwendig. Trotzdem haben sie noch einen großen, manchmal völlig unbegründeten Einfluss auf uns. Als Gegenpol ist es deshalb wichtig, dass du deine positiven Emotionen erkennst und förderst.
Positive Emotionen wirken sowohl auf mentaler als auch auf körperlicher Ebene.
3.2 Wie positive Emotionen deine Gedanken beeinflussen! (wissenschaftlich erklärt)
Positive Emotionen beeinflussen deine Gedanken auf komplexe Weise. Sie können Veränderungen in der Funktionsweise deines Gehirns bewirken.
Das limbische System ist ein Netzwerk von Strukturen im Gehirn. Es ist verantwortlich für das Gedächtnis und die Verarbeitung von Emotionen. Das häufige Erleben positiver Gefühle wird neue Netzwerke in deinem Gehirn anlegen. Damit hat es Einfluss auf deine Gedanken und deine Gefühle. Und je positiver du denkst und fühlst, umso zufriedener, glücklich und gesünder bist du.
In deinem Gehirn kommen die Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Endorphin vor. Diese Chemikalien bewirken, dass du dich glücklicher und zufriedener fühlst. Positive Emotionen fördern die Freisetzung dieser Stoffe. Wenn du also zum Beispiel lachst, produziert dein Gehirn Neurotransmitter wie Dopamin. Das löst bei dir das Gefühl des Wohlbefindens aus.
Ganz wichtig ist auch, dass positive Gefühle deine Gedächtnisleistung fördern können. Du erinnerst dich viel besser an Details, Erlebnisse und Gefühle, die mit positiven Emotionen verbunden sind.
Positive Emotionen können außerdem Veränderungen in deinen Gehirnwellen auslösen. Das kann dann zu verschiedenen Zuständen wie Aufregung, Entspannung oder Konzentration führen.
3.3 Die Theorie über positive Emotionen von Barbara Fredrickson!
Barbara Fredrickson ist eine renommierte amerikanische Psychologin und Professorin. Sie ist bekannt für ihre Forschung in der positiven Psychologie und hat die „Broaden-and-Build-Therorie“ entwickelt.
In ihrer Forschung hat sie gezeigt, dass positive Emotionen langfristig gesundheitliche Vorteile bringen. Lebensfreude, Begeisterung und Interesse tragen dazu bei, das Denken und Handeln zu erweitern. Damit wird die Aufmerksamkeit verbreitert und der Zugang zu neuen Gedanken erhöht.
Durch regelmäßige positive Emotionen kann dein Körper auf körperliche Herausforderungen effektiver reagieren und Stress reduzieren.
3.4 Deine eigenen Erfahrungen mit positiven Emotionen!
Erinnerst du dich an Situationen mit positiven Emotionen? Wie hast du dich gefühlt? Was haben die positiven Gefühle in dir ausgelöst? Denke darüber nach und spüre diesen Momenten nach.
Hier eine Liste möglicher Auslöser und Situationen für positive Emotionen:
Ergänze die Liste für dich. Suche deine positiven Emotionen.
Welche Gedanken und Gefühle gingen dir durch den Kopf? War nicht plötzlich alles leicht und unkompliziert?
4. Liste von Emotionen!
4.1 Grundemotionen
Bei den Grundemotionen unterscheidet man oft zwischen vier, fünf, sechs oder sieben Basisemotionen.
Der Psychologe Paus Ekman hat sieben kulturübergreifende Basisemotionen definiert:
4.1 Eine Liste positiver Grund-Emotionen!
Barbara Fredrickson beschreibt in ihrer „Broaden-and-Build-Therorie“ 10 positive Emotionen. Sie betrachtet sie als grundlegende menschliche Gefühlszustände.
Liste der 10 positiven Haupt-Emotionen:
- Freude: Ein Gefühl von Vergnügen oder Glück.
- Dankbarkeit: Wertschätzung gegenüber anderen Personen oder Situationen.
- Heiterkeit / Gelassenheit: Eine positive Emotion der Ruhe und Entspannung.
- Interesse: Ein Gefühl von Neugierde und des Entdeckens von neuen Erfahrungen.
- Hoffnung: Zuversicht und Optimismus ausgerichtet in die Zukunft.
- Stolz: Eine Emotion dein Selbstwertgefühl betreffend. Zufriedenheit über eigene Leistungen.
- Inspiration: Gefühle von Begeisterung und Enthusiasmus.
- Vergnügen: Emotionen des Genusses, hervorgerufen durch Sinneserfahrungen.
- Bewunderung / Ehrfurcht: Respekt gegenüber Dingen oder anderen Menschen aufgrund positiver Eigenschaften oder Leistungen.
- Liebe: ein Gefühl der Zuneigung und des Verbundenseins.
4.3 positive Emotionen Liste
Hier findest du weitere wichtige positive Emotionen. Die Aufzählung ist nicht abschließend, da es unzählige positive Gefühle gibt.
4.4 negative Emotionen Liste
Hier findest du eine Auswahl an negativen Emotionen:
5. Trainiere deine positiven Emotionen!
5.1 Was du zunächst wissen solltest!
Es geht beim „Training“ deiner positiven Emotionen nicht darum, dass du nun ab sofort immerzu positiv denken sollst. Nein, das ist sogar falsch. Denn auch bei Gefühlen wirkt die Dualität. Nur wenn du nach unten schwingen kannst, schwingst du auch wieder nach oben.
Beispiele für Dualität:
In schwierigen Zeiten darfst du negative Gefühle zulassen. Emotionen wie Trauer, Angst und Wut.
Aber in den guten und normalen Zeiten, da kannst du lernen, deine positiven Emotionen selbst zu erzeugen. Dabei kommt es weniger auf die Intensität an. Es ist wichtiger, dass du häufig und regelmäßig übst.
Das häufige Erleben positiver Emotionen wird neue Netzwerke in deinem Gehirn anlegen. Damit hat es Einfluss auf deine Gedanken und deine Gefühle. Und je positiver du denkst und fühlst, umso zufriedener, glücklich und gesünder bist du.
5.2 Kannst du positive Emotionen tatsächlich trainieren?
Ja, es ist möglich.
Du lernst, deine Emotionen bewusster wahrzunehmen und sie zu steuern. Damit kannst du deine Reaktionen auf verschiedenste Situationen einüben.
Außerdem ist es möglich, dass du positive Emotionen selbst herbei führst und dich somit in diese angenehme Gefühlslage hineinbringst. Bei regelmäßiger Anwendung kannst du dein Gehirn selbst kontinuierlich „umschreiben“ und es auf positive Gedanken und Stimmungen trainieren.
Du lernst, dich selbst positiv zu stimulieren. Damit kannst du negative Emotionen verkürzen. Es ist dir somit möglich mit dem eigenen Herbeiführen der positiven Gefühle auf schlechte und negative Emotionen aktiv zu reagieren.
Die Psychologin Barbara Fredrickson hat auch erforscht, dass positive Emotionen durch alltägliche Aktivitäten und Interaktionen gefördert werden können. Das sind zum Beispiel
5.3 Was konkret kannst du tun, um deine positiven Emotionen zu trainieren?
Alle 10 oben aufgeführten Emotionen kannst du auch selbst herbeiführen. Ich zähle hier einige Beispiele in einer Liste auf. Sicher findest du noch sehr viele eigene Möglichkeiten.
Versuche so oft wie möglich, positive Emotionen in dein Leben zu bringen. Bau sie in deinen Alltag ein. So kannst du dein Leben glücklicher gestalten und du wirst deine Gesundheit unterstützen.
6. Fazit – positive Emotionen
Du kennst jetzt die 10 grundlegenden positiven Emotionen. Es sind Gefühlszustände wie Freude, Dankbarkeit und Liebe. Alle beeinflussen deine mentale Kraft und körperliche Gesundheit zum Guten. Du kannst sie selbst herbeiführen, indem du zum Beispiel inspirierende Beziehungen und entspannende Naturerlebnisse verstärkst.
Welche positiven Emotionen liegen dir am Herzen? Was verstärkst du problemlos im Alltag? Schreib es in den Kommentaren.
Toller Artikel mit so vielen hilfreichen praktischen Anregungen. Vielen Dank für's Teilen.
Liebe Grüße,
Babett
Hallo Babett
Es freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt. Ich hoffe, du konntest bereits ein paar positive Emotionen erzeugen.
liebe Grüße
Grit