Mal ganz ehrlich: Magst du dich? Freust du dich, wenn du in den Spiegel schaust? Kennst du deine Stärken?
Das Bild nämlich, dass du von dir selbst hast, entscheidet darüber, ob du glücklich oder unglücklich bist. Wenn du dich selbst ablehnst und ein mangelndes Selbstwertgefühl hast, wirst du nie ein erfülltes und befriedigendes Leben führen.
Aber weißt du was? Du bist nicht allein. Viele Menschen leiden unter geringem Selbstwertgefühl und haben mangelndes Selbstbewusstsein.
Lies meinen Beitrag und entdecke spannende Erkenntnisse über das Selbstwertgefühl. Erfahre, warum es uns Menschen oft fehlt und wie du dein Selbstwertgefühl stärken kannst.
1. Was ist das Selbstwertgefühl eigentlich?
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Das Selbstwertgefühl ist das Epizentrum deiner Psyche.
Stefanie Stahl
deutsche Psychologin und Buchautorin
Diese Aussage habe ich das erste Mal in einem Podcast von Stefanie Stahl gehört. Sie ist eine renommierte Psychologin und Autorin, bekannt durch ihr Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“. Ihr Kernthema ist der „Selbstwert“ und ein Großteil dieses Beitrags beruht auf ihren Erkenntnissen. Stefanie Stahl beschäftigt intensiv mit dem Thema mangelndes Selbstwertgefühl und dessen Ursachen.
Aber was bedeutet Selbstwertgefühl eigentlich genau?
Das Selbstwertgefühl ist es deine eigene Bewertung über dich selbst. Es entscheidet, ob du dich eher als wertvoll oder wertlos empfindest.
Ein mangelndes Selbstwertgefühl ist oft ein nebulöses Gefühl. Du hast vor allem immer das Gefühl, nicht zu genügen.
Warum ist der Selbstwert das Epizentrum unserer Psyche?
Dein Selbstwertgefühl ist im Grunde der Dreh- und Angelpunkt deines Lebens. Wenn du tief in deinem Inneren glaubst, du bist „okay“, dann siehst du die Welt durch eine positive Linse. Glaubst du jedoch, du bist „nicht okay“ oder „nicht gut genug“, verzerrt das deine gesamte Wahrnehmung.
Wenn du dich „nicht okay“ fühlst, wirken andere Menschen automatisch größer und stärker als du. Du wirst dich ihnen unterlegen fühlen und dich entsprechend verhalten. Es ist aber auch möglich, dass du versuchst, dich durch Überheblichkeit zu schützen und andere abwertest.
Doch wenn du dich „okay“ fühlst, befindest du dich in einem Gleichgewicht. Du begegnest anderen auf Augenhöhe. Du akzeptierst sowohl deine eigenen Schwächen als auch die der anderen, und erkennst gleichzeitig die Stärken beider Seiten an.
Ein starkes Selbstwertgefühl ermöglicht es dir, gesunde und authentische Beziehungen zu führen und dich selbst als wertvollen Teil der Gemeinschaft zu sehen.
2. Was ist DIE Hauptursache für dein mangelndes Selbstwertgefühl?
Zunächst einmal ist es wichtig zu unterscheiden: Dir mangelt es NICHT an Selbstwert, sondern „nur“ an deinem Selbstwertgefühl. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig. Außerdem kennst du weder deinen wahren Selbstwert noch deinen Wert, sonst hättest du kein mangelndes Selbstwertgefühl.
Was unterscheidet Menschen mit gutem Selbstwertgefühl von denen mit mangelndem Selbstwertgefühl?
Ein Mensch mit geringem Selbstwertgefühl konzentriert auf seine SCHWÄCHEN.
- Du nimmst bei dir Schwächen wahr, die niemand sonst bemerkt!
- Du kannst deine Schwächen nicht oder nur schwer akzeptieren!
- Du nimmst deine Schwächen viel zu wichtig.
- Oft kennst du deine Stärken nicht, weil du so sehr auf deine Schwächen fokussiert bist.
- Du erkennst hauptsächlich Schwächen und selten Stärken – sowohl bei dir als auch bei anderen Menschen.
Dummerweise neigt unser Gehirn dazu, sich auf Probleme und Schwierigkeiten zu konzentrieren. Wenn du ein Problem hast, verlierst du deshalb oft den Blick für die positiven Aspekte in deinem Leben. Dein Kopf kann nicht abschalten.
Meine Erfahrungen zeigen: Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl erkennen diesen Mechanismus oft nicht. Der Automatismus ist ihnen nicht bewusst. Im Gegensatz dazu wissen Menschen mit gutem Selbstwertgefühl damit umzugehen. Sie lenken sowohl bewusst als auch unbewusst ihren Fokus auf ihre Stärken und das Positive im Leben.
3. Weitere Ursachen für dein geringes Selbstwertgefühl!
Wie ist dein mangelndes Selbstwertgefühl entstanden? Warum hast du kein Selbstwertgefühl?
Der Mensch wird mit einem unfertigen Gehirn geboren - nur etwa 25% bis 30% sind bei der Geburt ausgebildet. Der Großteil der Verknüpfungen bildet sich noch, vor allem in der Kindheit. Deshalb sind deine ersten Lebensjahre so entscheidend für die Entwicklung deines Selbstwertgefühls.
Hier sind einige Ursachen, die den Grundstein für ein mangelndes Selbstwertgefühl legen können:
Diese vier Faktoren sind die Hauptursachen für dein mangelndes Selbstwertgefühl. Sie wirken nicht isoliert, sondern spielen oft ineinander und verstärken sie gegenseitig. Ein bereits vorhandener Mangel an Selbstwertgefühl kann dadurch erheblich verstärkt werden.
Wenn du beispielsweise als sensibler Mensch auf die Welt kommst, wirken sich negative Einflüsse der Kultur oder Erziehung viel stärker auf dich aus, als wenn du robuster wärst. Die verschiedenen Ursachen können also wie Katalysatoren wirken und einander verstärken.
4. Geringes Selbstwertgefühl: wichtige Symptome und Anzeichen!
Mangelndes Selbstwertgefühl führt sehr oft zu folgenden Symptomen:
All diese Symptome kenne ich aus eigener Erfahrung. In meinen jungen Jahren gab es Zeiten, da habe ich meine Erfolge überhaupt nicht wahrgenommen. Ich war so in Selbstzweifel versunken, dass ich nur auf meine Schwächen fixiert war. Das hat mein geringes Selbstwertgefühl verstärkt und manifestiert.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die ein mangelndes Selbstwertgefühl haben und denken, sie genügen nicht, versuchst du das zu verstecken. Du bist sehr darauf bedacht, dass niemand merkt, dass du dich unzulänglich fühlst. Dabei ziehst du gar nicht in Betracht, dass deine negativen Gedanken vielleicht gar nicht stimmen und nur eine mentale Täuschung sind.
Um dieses niedrige Selbstwertgefühl zu verbergen, gibt es zwei grundsätzliche Strategien:
4.1 Mangelndes Selbstwertgefühl verstecken als "leise Selbstunsicherheit"!
Du bist der oder die „leise Selbstunsichere“. Diese Strategie verfolgen vor allem Frauen.
4.2 Mangelndes Selbstwertgefühl verstecken als "laute Selbstunsicherheit"!
Oder du bist der „laute und auffällige Selbstunsichere“. Du kompensierst vollkommen in die andere Richtung als die „Leisen“. Diese Strategie nutzen oft die Männer.
Vor allem Menschen, die ihr mangelndes Selbstwertgefühl mit Lautstärke überdecken, werden oft gar nicht als unsichere Menschen erkannt. Im Gegenteil, sie werden häufig bewundert, weil sie scheinbar so selbstbewusst wirken und ihr Leben bestens im Griff haben.
Achte mal bewusst auf die Menschen, die sehr laut und dominant auftreten und immer im Mittelpunkt stehen wollen. Wenn du genauer hinschaust, erkennst du oft an kleinen Gesten, wie unsicher diese Menschen tatsächlich sind. Je lauter jemand auftritt, desto geringer ist meist sein Selbstwertgefühl und umso mehr versucht er, seine Schwächen zu verstecken.
Meine eigenen Erfahrungen zeigen, dass sich die "leise" und die "laute Unsicherheit" auch abwechseln können. Ich habe das in meiner Jugendzeit selbst erlebt. Erst habe ich mein geringes Selbstwertgefühl mit Arroganz und unbedingtem Auffallen versucht zu verstecken und nachdem ich dort "durchgefallen" bin, war ich leise und angepasst. Ich wollte nie Streit und war sehr harmoniebedürftig. Für mich persönlich waren beide Strategien verheerend.
5. Teste dein Selbstwertgefühl!
Möchtest du wissen, wie gut dein Selbstwertgefühl ist? Ob du bereits ein gutes Selbstwertgefühl hast oder es doch noch mangelt an deiner Selbstakzeptanz?
Informationen zu einem Test deines Selbstwertgefühls findest du hier: Selbstwertgefühl Test: Ein Blick in dein Inneres! Finde heraus, wie gut du dich selbst akzeptierst.
Du kannst den Test auch direkt hier starten:
6. Selbstwertgefühl vs. Selbstakzeptanz, Selbstbewusstsein, Selbstliebe und Selbstvertrauen. Was bedeutet was?
Das Selbstwertgefühl ist also das Epizentrum unserer Psyche. Doch wie grenzt es sich zu den anderen vielen „Selbst-Wörtern“?
Selbstakzeptanz:
Selbstakzeptanz bedeutet, dich selbst so zu akzeptieren, wie du bist – mit all deinen Stärken und Schwächen. Du vergleichst dich nicht ständig mit anderen und kritisierst dich nicht laufend. Du bist in der Lage, dir konstruktive Selbstkritik zu geben und immer bei dir selbst zu bleiben.
Selbstbewusstsein:
Selbstbewusstsein ist das Bewusstsein deiner eigenen Identität und Charakterstärken. Du hast eine klare Vorstellung von dir selbst und von deinem Selbstwert. Mit einem gesunden Selbstbewusstsein bist du dir deiner Stärken und Schwächen bewusst und unabhängig von der Meinung anderer.
Selbstliebe:
Selbstliebe ist das Maximum an Selbstannahme und Selbstakzeptanz. Du liebst dich in allem, was du tust und nicht tust. Du hinterfragst dich nicht als Person und legst großen Wert auf Selbstfürsorge. Du kümmerst dich sehr gut um dich.
Selbstvertrauen:
Selbstvertrauen bedeutet, dass du dir und deinen Fähigkeiten vertraust. In manchen Bereichen hast du ein sehr großes Selbstvertrauen, besonders bei Aktivitäten, die dir Spaß machen und bei denen du gut bist. In anderen Bereichen hast du vielleicht weniger Selbstvertrauen, aber dein Grundgefühl von Selbstwert kann trotzdem stark sein.
Alle diese Begriffe sind eng miteinander verbunden und bauen aufeinander auf. Die Hauptbasis bleibt jedoch dein Selbstwertgefühl. Wenn dieses mangelt, wird es auch in den anderen Bereichen schwierig.
7. Steigerung Selbstwert: Was kannst du tun, um dein mangelndes Selbstwertgefühl „aufzupeppen“?
Sei dir zunächst bewusst, dass deine Wirklichkeit von deinen Prägungen bestimmt wird. Du nimmst die Welt durch deine Augen wahr. Und deine Augen sehen, was sie sehen wollen und was sie bisher immer gesehen haben.
Kennst du dieses Phänomen, dass dir plötzlich Dinge auffallen, die für dich gerade neu und wichtig sind?
Wenn dein Fokus auf deinen Schwächen liegt, dann wirst du diese regelmäßig verstärkt wahrnehmen. Du wirst auch im Alltag ständig Beweise dafür finden, dass du nicht genügst. Du bestätigst dich quasi selbst.
Dieser Mechanismus funktioniert jedoch auch, wenn du dich auf deine Stärken fokussierst. Und das tun Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl.
Um dein Selbstwertgefühl zu stärken, ist es deshalb so wichtig, dass du dich auf das konzentrierst, was du gut kannst. Und den Fokus weglenkst von deine Schwächen hin zu deinen Stärken.
Wenn du deine Aufmerksamkeit und den Fokus auf die guten Dinge in deinem Leben lenkst, wird sich dein mangelndes Selbstwertgefühl langsam, aber sicher zu einem gesunden Selbstwertgefühl entwickeln.
7.1 Sei großzügig zu dir!
Du nimmst Schwächen bei dir wahr, die niemand sonst bemerkt? Noch schlimmer, vielleicht sind es nicht einmal Schwächen, sondern nur du empfindest sie als Schwächen? Und in Wirklichkeit sind es Stärken?
Sei großzügig zu dir selbst und ignoriere diese kleinen Fehler und vermeintlichen Schwächen. Sieh über sie hinweg, so wie du es wahrscheinlich bei anderen Menschen, insbesondere bei guten Freunden auch tun würdest.
Ich finde: Diese unbedeutenden Schwächen sind deine Aufmerksamkeit nicht wert.
Mache dich auch nicht fertig wegen Dingen, die dir nicht so gut gelungen sind. Fehler passieren im Leben immer wieder und oft bringen sie dich sogar weiter. Du lernst aus ihnen und kannst daraus Stärken entwickeln.
7.2 Akzeptiere deine Schwächen!
Ich weiß, Schwächen zu akzeptieren ist nicht immer einfach. Aber es nützt überhaupt nichts, wenn du dich über deine Schwächen ärgerst und dich womöglich deswegen noch minderwertig fühlst - das schwächt nur dein Selbstwertgefühl. Übe radikale Akzeptanz mit dir selbst und deinen Schwächen.
Eine meiner größten persönliche Schwächen ist: Ich kann mir keine Namen merken. Mein Gedächtnis für Vokabeln, Gedichte, Namen von Städten, Personen, Bergen usw. ist hundsmiserabel. Schon als Kind habe ich mich stundenlang damit gequält, ein Gedicht auswendig zu lernen. Jahrelang habe ich mich dafür geschämt, weil es für alle offensichtlich war.
Ich habe dagegen angekämpft, stundenlang Vokabeln gepaukt, alle möglichen Tricks ausprobiert, um mein Gehirn zu überlisten. Ich war immer überzeugt, dass ich es schaffen würde.
Aber es hat nicht funktioniert. Zwar habe ich geringfügige Fortschritte gemacht, die es mir ermöglichten, ganz passabel Englisch zu reden, aber weißt du was? Es wäre besser gewesen, ich hätte diese viele Zeit für meine Stärken genutzt. Das hätte mehr Spaß gemacht und von Anfang an mein Selbstwertgefühl gestärkt.
Inzwischen akzeptiere ich diese markante Schwäche und nehme sie mit Humor. Nach wie vor gibt es peinliche Situationen... wenn ich mal wieder den Namen meines Gegenübers vergessen habe oder mich nicht an den Ort erinnern kann, in dem wir im Urlaub waren oder wie der Berg hieß, auf dem ich gestern stand.
Ich persönlich finde: Diese Schwäche gehört nun mal zu mir und macht meine Persönlichkeit aus 🙂.
Keine Angst. Schlechte Seiten an dir zu akzeptieren, bedeutet nicht, sie gut zu finden. Es heißt lediglich, sie als Teil deiner Persönlichkeit anzunehmen.
7.3 Nimm dich nicht so wichtig!
Gerade wenn du unter mangelndem Selbstwertgefühl leidest, ist die Aufforderung „Nimm dich nicht so wichtig“ extrem wichtig. Vor lauter Fokussieren auf deine Schwächen, merkst du nicht, dass du dich viel zu sehr mit dir beschäftigst. In der Psychologie nennt man das Auto-Monitoring.
Bei diesem Auto-Monitoring nimmst du dich viel zu wichtig. Du fühlst dich als Mittelpunkt der Welt und konzentrierst dich nun noch mehr auf deine Schwächen. Und du ordnest dich möglicherweise noch mehr unter, um ja nicht aufzufallen.
Andere bemerken vielleicht deine Schwächen, aber es interessiert sie gar nicht. Sie sind zu unbedeutend, um überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden. Oder sie sind selbst zu sehr mit ihren eigenen Schwächen beschäftigt und merken dein „Dilemma“ gar nicht.
Eine heilsame Methode ist deshalb: Öffne dich für die Welt da draußen. Für die anderen Menschen und für deine Umwelt. Höre deinem Gegenüber zu. Interessiere dich für ihre Meinungen und Geschichten. Lenke den Fokus weg von dir. Vergiss einfach mal darüber nachzudenken, wie du möglicherweise auf andere Menschen wirkst.
7.4 Konzentriere dich auf deine Stärken und Talente!
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Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.
Marie von Ebner-Eschenbach
mährisch-österreichische Schriftsellerin
Der Glaube an die eigene Kraft... dein Glaube an deine Stärken und Talente ist entscheidend. Diesen gilt es zu stärken.
Vielleicht denkst du, deine Stärken seien nichts Besonders. Eigenschaften, die auch andere besitzen und die keine Bedeutung haben. Das ist ein großer Irrtum! Alle Menschen teilen gewisse Eigenschaften und Fähigkeiten mit anderen. Doch das bedeutet nicht, dass du nichts zu bieten hast.
Deine Stärken und Talente sind wichtig und machen deine Persönlichkeit aus. Täglich an deine Stärken zu denken und dabei positive Emotionen zu aktivieren, ist eine wirksame Methode, dein Selbstwertgefühl zu stärken.
Kennst du deine Stärken überhaupt? Wenn nicht, dann sammle sie. Jeder Mensch hat Stärken, auch du. Schreibe sie in ein Tagebuch und führe sie dir jeden Tag vor Augen. Wenn du dich intensiv mit deinen Stärken beschäftigt, wirst du sukzessive dein mangelndes Selbstwertgefühl los.
Hast du ein Hobby, das dir riesig Spaß macht? Dann intensiviere es, denn es beschäftigt sich garantiert mit deinen Stärken und Talenten.
7.5 Spieglein, Spieglein - eine wirksame Übung gegen dein geringes Selbstwertgefühl!
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Die Spiegelübung ist die beste und wirksamste Übung, die ich kenne. Sie ist gleichzeitig auch die Schwierigste.
Rolf Merkle
deutscher Psychologe und Psychotherapeut
Viele Menschen, welche die Spiegelübung das erste Mal versuchen, wehren sich zunächst vehement. Sie sagen: "Das kann ich nicht!" und es kostet sie sehr viel Überwindung, diese Übung durchzuführen.
Je schwerer dir diese Übung fällt, umso niedriger ist dein Selbstwertgefühl und umso wichtiger ist die Übung für dich. Rechne zu Beginn der Übung, dass dein innerer Kritiker besonders widerspricht und dir das Gefühl gibt, du seist unehrlich und überheblich. Du wirst möglicherweise das Gefühl haben, dir etwas vorzumachen oder dich selbst zu belügen.
So gehst du vor:
- Stell dich vor einen gut beleuchteten Spiegel.
- Schau dir selbst in die Augen. Halte den Blick, auch wenn es dir zunächst komisch oder unangenehm vorkommt - das ist normal, weil du es nicht gewohnt bist.
- Sprich dich selbst mit Deinem Namen an und sage laut: “[Dein Name], ich mag dich.” oder "[Dein Name], ich mag dich wirklich.”
- Sage dir diese Worte so liebevoll und warm, als würdest du sie einem geliebten Menschen sagen. Lächle dich dabei herzlich an.
- Übe regelmäßig jeden Tag so oft du kannst. Idealerweise sagst du diesen Satz jedes Mal, wenn du in einen Spiegel schaust.
- Beginne damit, wenn du morgens ins Bad gehst und beende deinen Tag damit, bevor du ins Bett gehst.
Meiner Meinung nach ist die Spiegelübung die effizienteste und erfolgreichste Übung, um ein geringes Selbstwertgefühl zu steigern. Zumindest hat mir diese Übung am meisten geholfen. Für mich selbst ist es heute keine Übung mehr, sondern alltägliche Routine 😊.
8. Hilfe und Unterstützung bei mangelndem Selbstwertgefühl!
Ein mangelndes Selbstwertgefühl kann auch in eine Depression führen. Oder es beeinträchtigt dich so stark, dass dein Leben dir nicht mehr lebenswert erscheint. Du hast keine Lebensfreude mehr.
Zögere nicht, dir Hilfe zu holen – bei einem Spezialisten, bei Freunden oder in Selbsthilfegruppen. Auch ein Mentalcoach kann große Hilfe leisten.
Hier empfehle ich dir noch weitere Ideen, um deinen Fokus weg von deinen Schwächen hin zu deinen Stärken zu bringen:
9. Fazit – mangelndes Selbstwertgefühl!
Selbstwertgefühl ist die Basis deines Handelns, Denken und Fühlens. Wenn du ein gutes Selbstwertgefühl hast, dann fühlst du dich okay und wertvoll. Du kennst deine Schwächen und Stärken, fokussierst dich aber vor allem auf deine Stärken.
Ein mangelndes Selbstwertgefühl wird deine Lebensqualität vermindern. Du fühlst dich unwohl und "verbiegst" dich, um deine (vermeintlichen) Schwächen zu verstecken. Nutze die oben aufgeführten Übungen und stärke dein Selbstwertgefühl. Meine Erfahrungen zeigen: Mit einem gesunden Selbstwert bist du mit anderen stets auf Augenhöhe.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du ein starkes oder geringes Selbstwertgefühl? Was tust du, um dein Selbstwertgefühl zu stärken? Schreibe es in den Kommentaren.
Hallo Grit,
vielen Dank für deinen Kommentar bei mir. Ich habe mich sehr über deinen lieben Kommentar gefreut 🙂 Zum Thema Selbstwertgefühl, uff, ist schwierig. Ich hatte, denke ich, eine Kindheit die okay an sich war, also was Familie etc angeht. Doch von Außerhalb war sie nicht so prickelnd. Ich wurde öfter als Hässlich bezeichnet. Das hat sich sehr tief eingebrannt.
Ich hatte beim Test tatsächlich eine 44. Also im unteren Bereich… Aber eigentlich wusste ich das Ergebnis schon vorher. 🙁
Liebe Grüße, Anja
Hallo Anja
Es freut mich, dass du den Selbstwerttest gemacht hast. Na ja, 44 ist wirklich nicht viel. Aber es ist in deiner Hand, etwas zu ändern ;-). Während ich deine Zeilen lese, habe ich sofort an negative Glaubensätze gedacht. Ich überarbeite grad einer meiner Beiträge, vielleicht wäre das etwas für dich? https://365mentalfit.de/negative-glaubenssaetze-aufloesen/
Vielleicht versteckt sich noch ein negatives Denkmuster tief in deinem Unterbewusstsein.
Alles Gute & liebe Grüße
Grit